Der türkische Fußballverband (TFF) hat Berichte über ein bereits feststehendes Aus von Stefan Kuntz als Trainer der Nationalelf dementiert. Sie entsprächen nicht der Wahrheit, hieß es auf der Internetseite des Verbandes am Montag. Kuntz, dessen Vertrag weiterlaufe, sei für Mittwoch zu einem Gespräch eingeladen worden. Unter anderem die regierungsnahe Nachrichtenagentur DHA hatte am Sonntag berichtet, dass der bis nach der Euro 2024 laufende Vertrag mit dem langjährigen deutschen U21-Nationaltrainer aufgelöst wird. Kuntz hat sich bislang nicht dazu geäußert.

So bleibt vorerst unklar, ob es sich um eine Wende in der Causa Kuntz handelt. Der Coach zählt schließlich auch zum Kandidatenkreis auf den Posten als Nachfolger von Bundestrainer Hansi Flick. Sollte dies konkret werden, hätte der türkische Verband eine ganz andere Verhandlungsposition.

Mehr zum Thema

 

Potenzieller Flick-Nachfolger

Kuntz gerät nach Türkei-Pleite gegen DFB-Schreck Japan weiter unter Druck

 

Bundestrainer gesucht

Von Kuntz bis Nagelsmann: Die möglichen Flick-Nachfolger im Check

 

Turnier 2024 in Deutschland

EM-Quali mit Frankreich, England und Co.: Der Stand in allen Gruppen

Die Berichte über die Entlassung wurden von einigen türkischen Kommentatoren mit Erleichterung aufgefasst. Nach der kürzlichen Niederlage der türkischen Nationalmannschaft gegen Japan und dem 1:1 in der EM-Qualifikation gegen Außenseiter Armenien war die Kritik an Kuntz deutlich lauter geworden. Seine Mannschaft rangiert trotz der Formkrise in der EM-Qualifikation auf Platz zwei der Gruppe D.

Einem Bericht der Zeitung Sabah zufolge soll der Europameister von 1996 mit rund 1,2 Millionen Euro für die frühzeitige Beendigung des Vertrages entschädigt werden. Kuntz stand bereits im Juni nach einem angeblichen Streit mit der Mannschaft vor dem Rauswurf.

Joachim Löw Trainerkandidat?

Kuntz hatte im September 2021 einen Vertrag für drei Jahre als türkischer Nationaltrainer unterschrieben. Seine Co-Trainer sollen noch nicht über die Trennung von Kuntz informiert worden sein, hieß es. In der Türkei spekulieren Medien derweil bereits über die Nachfolge. Als einer der ausländischen Kandidaten wird neben dem Italiener Vincenzo Montella auch Weltmeistertrainer Joachim Löw gehandelt, heißt es bei DHA. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.