Schonfrist für Dynamos Probespieler Fressange
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Alexandre Fressange (21) soll erst einmal mit der Mannschaft trainieren.
© Quelle: Jochen Leimert
Bad Häring. Ursprünglich sollte er am Mittwochnachmittag gleich sein erstes Spiel bei Dynamo Dresden bestreiten: Alexandre Fressange, der Probespieler aus der Reserve von Paris St. Germain, war als Teilnehmer der Vorbereitungspartie gegen den 1. FC Heidenheim angekündigt worden. Doch beim 0:1 (0:1) gegen den Zweitligisten aus Baden-Württemberg vermissten die neugierigen Dynamo-Fans und auch die mitgereisten Medienvertreter den Offensivakteur auf dem Rasen. In Angerberg kam Fressange nicht zum Einsatz, während sonst alle gesunden Feldspieler ihre Chance erhielten. Trainer Markus Anfang nannte aber gute Gründe, den neuen Mann von der Seine noch einmal zu schonen.
Neuling hatte noch die Reise in den Knochen
Nach der Partie gegen die Truppe seines altbekannten Kollegen Frank Schmidt löste Anfang auf Nachfrage das Rätsel um Fressange auf. Anfang erklärte, dass der 21-Jährige erst in der Nacht vor dem Spiel im Teamhotel „Das Sieben“ in Bad Häring eingetroffen sei. Um dessen müde Glieder etwas zu lockern, habe man ihn am Morgen mit zum Training genommen, wo er von Co-Trainer Heiko Scholz und Fitnesscoach Matthias Grahé aber erst einmal individuell betreut wurde. Am Mannschaftstraining nahm der aus Frankreich angereiste Kicker, der kein Deutsch spricht, noch nicht teil. Und so ließ man ihn auch am Nachmittag besser noch zuschauen. Anfang erklärte: „Er kennt die Abläufe ja noch gar nicht, weiß ja überhaupt noch nix. Jetzt hat er die Reise in den Knochen, noch kein Mannschaftstraining gehabt. Wenn wir ihn in die Partie gegen Heidenheim reinschmeißen, dann kann das gutgehen. Aber wenn er sich da irgendwie verletzt oder am Ende keine Leistung herauskommt, dann haben wir dem Jungen auch keinen Gefallen getan. Wir müssen ihm auch so ein bisschen die Chance geben, sich zu zeigen.“
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Alexandre Fressange absolvierte am Mittwochmorgen nur leichtes Balltraining abseits der Mannschaft.
© Quelle: Jochen Leimert
Einsatzchance winkt nun am Sonntag
Fressange soll dann erst am Sonntag gegen den VV St. Truiden aus Belgien mitspielen – wenn alles glatt geht. Anfang meinte: „Wir werden mal sehen, wie es bis dahin ist. Jetzt müssen wir erst einmal eine Bestandsaufnahme machen.“ Anfang ist selbst gespannt, was Fressange auf dem Kasten hat: „Jetzt müssen wir mal schauen, was er uns im Training anbietet.“ Fressange sei von Dynamos Kaderplaner Kristian Walter eingeladen worden. Walter sei jemand, „der Spieler auf dem Schirm hat, die vielleicht nicht jeder auf dem Schirm hat“. Fressange habe in der Jugend bei „PSG“ gespielt, dort sicher etwas gelernt. Ex-Trainer Thomas Tuchel habe Fressange in seiner Zeit in Paris gefördert, auch mal Freundschaftsspiele mit den Stars bestreiten lassen. Ob sein aktueller Fitnesszustand und seine Auffassungsgabe ohne Deutschkenntnisse ausreicht, um Dynamo auf der rechten Außenbahn wirklich zu helfen, das wird sich in Kürze zeigen. Wenn Fressange ausgeschlafen hat, ungefähr weiß, wie Dynamo spielen will, kann und muss er die Verantwortlichen von seinen Qualitäten überzeugen, wenn er einen Vertrag in Dresden ergattern will.
Von Jochen Leimert