Lausitzer Füchsen droht das Saison-Aus
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Keine Angst vor einem starken Gegner: Der Weißwasseraner Louis Anders (l.) liefert sich eine handfeste Auseinandersetzung mit dem Kasseler Tom Geischeimer.
© Quelle: Thomas Heide
Weißwasser. Es ist gut möglich, dass die Saison für die Lausitzer Füchse in dieser Woche endet. Denn auch das zweite und dritte Viertelfinalspiel gegen die Kassel Huskies ging verloren. Am Freitag gewannen die Schlittenhunde im Fuchsbau mit 2:1. Und am Sonntag holten sie sich mit einem 4:1 den dritten von vier nötigen Siegen, um ins Halbfinale einzuziehen. Zweimal waren es nur wenige Sekunden im Mittelabschnitt, die die Begegnungen entschieden. Nachdem die Weißwasseraner in der Hauptrunde die Nordhessen in drei von vier Duellen geschlagen hatten, waren die Hoffnungen berechtigt und groß, den Top-Aufstiegsfavoriten auch in den Playoffs ärgern zu können. Für richtigen Ärger hat es bisher allerdings noch nicht gereicht.
Mächtig „gekitzelt“ haben die Ostsachsen den Ligenprimus aber schon. Die Väkiparta-Schützlinge verkauften sich in den drei bisherigen Playoff-Matches jeweils sehr, sehr achtbar, scheiterten aber an den Problemen, die wohl schon in der Vorrunde eine wesentlich bessere Platzierung verhinderten: Das Toreschießen ist für den EHC nach wie vor eine Sisyphus-Aufgabe. In den bisherigen drei Duellen schossen die Ostsachsen jeweils nur einen Treffer. Dass eine derart bescheidene Ausbeute gegen jene Mannschaft, die die DEL2 zuvor nach Belieben dominierte, nicht reichen wird, liegt auf der Hand.
1:0-Führung am Sonntag hält nicht lange
Dabei gingen die Blau-Gelben sowohl daheim als auch Sonntag in Kassel mit 1:0 in Führung, versäumten es aber, diese – trotz bester Tormöglichkeiten – auszubauen. Und dann waren es immer nur wenige Sekunden, die im Mitteldrittel die Spiele kosteten. In Weißwasser machten die Nordhessen binnen 117 Sekunden aus dem 0:1 ein 2:1 und brachten den knappen Vorsprung trotz beachtlicher EHC-Schlussoffensive ins Ziel. Am Sonntag kassierten die Oberlausitzer binnen 183 Sekunden gleich drei Buden – und schafften das Comeback nicht mehr.
„Der erste Wechsel im zweiten Drittel war auch noch sehr gut. Nach einem Alleingang hatten wir einen Pfostenschuss. In Überzahl hatten wir auch unsere Möglichkeiten. Wenn es dann nur 1:0 steht und wieder die dritte Mannschaft eine Strafe nicht gibt, die es hätte geben sollen, dann ist es wieder so eine Kleinigkeit, die viel ausmacht. Dann schießt Kassel das 1:1. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Wir dürfen nicht in drei Minuten und drei Sekunden das Spiel verlieren“, haderte Coach Väkiparta mit seinen Jungs, aber auch mit den Unparteiischen.
Väkiparta: „Noch leben wir“
Tatsächlich wurden die Füchse in keinem der bisher sechs Meisterrundenspielen von den Schiedsrichtern bevorteilt. Und auch der Disziplinarausschuss legte mit nachträglichen Sperren für Domink Bohac (nach Spiel eins gegen Freiburg) und Lane Scheidl (nach Spiel eins in Kassel) die Maßstäbe deutlich nach oben. Während die berühmten „Kleinigkeiten“ gegen die Wölfe aus Freiburg noch zu kompensieren waren, gelang das gegen das Top-Team der DEL2 nicht. „Daraus müssen wir lernen. Das müssen wir ganz schnell lernen. Denn sonst beginnt eine andere Zeit für uns als die Playoffs. Aber noch leben wir und wir werden im vierten Spiel wieder alles reinwerfen“, kündigte Petteri Väkiparta vor dem nächsten Match am Dienstag ab 19.30 Uhr in Weißwasser an. Es könnte allerdings das letzte einer am Ende doch noch versöhnlichen Spielzeit 2022/23 werden.
DNN