Elfer verschossen, Siegesserie vorbei: Dynamo Dresden nur 1:1 gegen Köln
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Stefan Kutschke hatte per Elfmeter das Führungstor auf dem Fuß, vergab jedoch.
© Quelle: dpa/ROBERT MICHAEL
Dresden. Dynamo Dresdens Siegesserie ist gerissen. Gegen Viktoria Köln gab es im Drittliga-Heimspiel am Sonnabend nach zuletzt vier Siegen in Folge nur ein 1:1-Remis. Vor 22241 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion geriet Dynamo mal wieder in Rückstand. Robin Meißner traf (12.), doch Dennis Borkowski glich mit dem Pausenpfiff aus. Im zweiten Durchgang verschoss Stefan Kutschke einen Elfmeter (67.). Die Schwarz-Gelben rannten danach vergeblich an.
Kammerknecht ersetzt Will als Sechser
SGD-Trainer Markus Anfang nahm im Vergleich zum 3:2-Auswärtssieg beim SC Verl aus der Vorwoche gezwungenermaßen zwei Änderungen in der Startelf vor. Für den verletzten Paul Will und den gelbgesperrten Jonathan Meier rückten Claudio Kammerknecht und Max Kulke in die Mannschaft. Die Defensive wurde also zumindest in Teilen durcheinandergewürfelt – besonders Will als wichtiger Kämpfer und Aufbauspieler hinterließ natürlich eine Lücke.
Dynamo legte vorn zunächst los wie die Feuerwehr. Viktoria-Keeper Voll musste schon nach einer reichlichen Minute richtig zupacken, als Niklas Hauptmann ein tolles Strafraum-Solo aus spitzem Winkel abschloss. Eine Minute später zog Kutschke aus kürzester Distanz ab, doch der Ball krachte nur an den Pfosten. Nur mit Mühe überstanden die Gäste die explosive Anfangsoffensive der SGD, dann konnten sie das Spiel etwas beruhigen und ihrerseits den ersten Nadelstich nach vorn setzen.
Meißner knipst für die Viktoria
Dann kamen sie sogar immer besser in die Partie und mit ihrer ersten gefährlichen Aktionen gingen sie auch sofort mit 0:1 in Führung. Bei Sontheimers Hereingabe stürzte Knipping heraus und behinderte Kulke. Der lachende Dritte war Robin Meißner, dem schon beim Kölner 2:1-Sieg im Hinrundenduell ein Doppelpack gelungen war. Er schob locker ins rechte Eck ein (12.). Plötzlich wieder das alte Bild – die Sportgemeinschaft geriet zunächst ins Hintertreffen.
Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit nun deutlich weniger Offensivszenen als in der Anfangsphase. Knippings Kopfballversuch nach Ecke war jedenfalls zu harmlos, um direkt antworten zu können (14.). Dann wurde es ruppiger. Schiedsrichter Tom Bauer machte sich auch wenig Freunde, weil er weder beim Schlag gegen Kammerknechts Kopf (18.), noch beim Foul an Kutschke kurz danach erkannte er auf Freistoß für Dynamo.
Christian Conteh diesmal ohne Fortune
In der 25. Minute wurde dann nach Zusammenprall von Torwart Ben Voll mit Niklas Hauptmann über einen möglichen Elfmeter für die SGD diskutiert, doch im fraglichen Moment war der Ball wohl schon knapp im Aus. Dynamo ließ sich aber nicht entmutigen – und schließlich waren ja auch dem offensiv mittlerweile eher blassen Gegner die jüngsten Ergebnisse der Schwarz-Gelben bekannt: Sie sind immer fähig, zurückzuschlagen und einen Rückstand auszubügeln.
So auch diesmal: Christian Conteh tauchte nach einer halben gespielten Stunde infolge einer Viktoria-Abwehrpanne frei vor Voll auf, legte den Ball aber knapp links vorbei. Das musste eigentlich der Ausgleich sein. Eine Minute später probierte es Conteh mit einer Flanke, Kutschke traf bei seiner Direktabnahme aber den Ball nicht richtig. Dynamo drängte nun auf den Ausgleich noch vor der Pause, doch Kammerknecht verpasste Eckball am zweiten Pfosten knapp (42.).
Ausgleich kurz vor Ende der ersten Hälfte
In der letzten Aktion des ersten Durchgangs war es dann soweit: Hauptmann brachte einen zweiten Ball per Kopfball-Bogenlampe ins Zentrum, wo Greger unter Bedrängnis von Knipping unbeabsichtigt genau für Dennis Borkowski ablegte. Und Dynamos Außenangreifer ließ sich nicht zweimal bitten und zog sofort ab – sein Ball landete zum Ausgleich im rechten Eck (45.+2), kurz darauf war Pause. Der Ausgleich war mittlerweile sehr verdient.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs übernahm die Sportgemeinschaft dann sofort wieder das Kommando. Kulkes Freistoß wehrte Voll zur Ecke ab (50.) und als Conteh nach innen zog, verfehlte er das lange Eck mit seinem Abschluss nur haarscharf (52.). Die Rheinländer schafften es in dieser Phase nur selten, sich zu befreien – einmal allerdings musste Stefan Drljaca im Dresdner Tor auch gegen Stehle hellwach sein (55.).
Kutschkes Foulelfmeter gehalten
Dynamo ließ nun die Kugel laufen, zeigte sich spielfreudig. Dann aber wie aus dem Nichts eine große Kölner Chance, Drljaca musste sich mächtig strecken beim Schuss von Mike Wunderlich (62.). Die Dresdner probierten weiter viel nach vorn. Dann die Riesenchance zur Führung: Nach Saghiris Stoß gegen Hauptmann im Strafraum pfiff Schiedsrichter Bauer folgerichtig Elfmeter. Stefan Kutschke trat vorm K-Block an – doch Ben Voll fischte die Kugel aus dem Eck (67.).
Ein Rückschlag für die Dresdner Offensivbemühungen – und ein Hallo-Wach-Effekt für die Gäste-Elf von Olaf Janßen, die jetzt lauerte. Meißner hatte in der 75. Minute das 2:1 auf dem Fuß, wurde aber vom kurz zuvor für Jakob Lewald eingewechselten Kevin Ehlers noch entscheidend gestört. Eine Minute danach war Kölns Niklas May durch, Tim Knipping klärte im letzten Moment per Grätsche. Das war erneut eine ganz brenzlige Situation.
Dresdner Schlussoffensive verpufft
Für die letzten zehn Minuten kamen für Kutschke und Borkowski dann Manuel Schäffler und Winter-Neuzugang Jakob Lemmer in die Partie, der in der Vorwoche kurz vor Schluss das Siegtor gegen Verl erzielt hatte. Bis zum Schluss war das Spiel offen. Auch Ahmet Arslan hatte die Riesengelegenheit zum Dresdner Siegtreffer, doch auch beim Drittliga-Toptorschützen ging der Ball diesmal ganz knapp rechts daneben (86.).
Die Kölner waren gegen Ende der Partie nur noch mit dem Verteidigen beschäftigt. Als letzten Joker brachte Anfang in der 89. Minute noch Panagiotis Vlachodimos für Christian Conteh (89.). Dynamo rannte an, setzte alles auf eine Karte. Doch diesmal wurde es nichts mit dem erhofften Lucky Punch, der noch in der Vorwoche geglückt war. Den Gästen gelingt in Dresden ein Achtungserfolg. Für Dynamo ist das Ergebnis ein Dämpfer.
DNN