Dynamo Dresdens Torschütze Claudio Kammerknecht verliert seinen Stammplatz
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/YIK2PU5DENBWXCYOZHRCS6YYKU.jpg)
Dennis Borkowski (l.), Paul Will (2. v. l.) und Jakob Lewald (r.) versuchen, den jubelnd abdrehenden Claudio Kammerknecht einzufangen.
© Quelle: Steffen Manig
Dresden. Am Ende überwog bei ihm dann doch die Freude: Claudio Kammerknecht strahlte am Mittwochabend nach dem 2:0-Heimsieg seiner Mannschaft gegen den MSV Duisburg. Der 23-Jährige durfte schließlich nicht nur den erstmaligen Vorstoß seines Teams auf den Relegationsrang der 3. Fußball-Liga bejubeln, sondern auch seinen vierten Saisontreffer für Dynamo Dresden. Er war es schließlich gewesen, der die Schwarz-Gelben nach einer zähen ersten Halbzeit in der deutlich besseren zweiten mit seinem Kopfballtor zum 1:0 in der 66. Minute auf die Siegerstraße gebracht hatte. Ein innerer Vorbeimarsch war dieser Streich dem Nationalspieler Sri Lankas vor allem deshalb, weil ihm drei Minuten zuvor noch ein dummer Lapsus unterlaufen war.
Gelbe Karte mit Folgen
Kammerknecht hatte sich in der 63. Minute wegen Ballwegschlagens von Schiedsrichter Patrick Kessel aus Norheim die fünfte Gelbe Karte eingehandelt und wusste nun sofort: In Ingolstadt am kommenden Montag bin ich nicht dabei! Seine Reaktion mit dem Tor freute ihn daher umso mehr: „Es war im Prinzip eine kleine Wiedergutmachung, weil es echt eine dumme Gelbe Karte war. Da bist du halt im Flow, denkst nicht viel nach. Dann passiert sowas. Das ist blöd gelaufen, zum Glück konnte ich es noch ein wenig wiedergutmachen.“
Bei Arslans Freistoß passt alles
Als Ahmet Arslan den Ball per Freistoß hereingeschlagen hatte, da habe er sich mächtig gestreckt: „Da versuchst du einfach noch hinzukommen, den Ball in Richtung Tor zu köpfen. Dass er dann reingegangen ist, ist umso schöner.“ Wieder einmal habe sich gezeigt, dass Standardsituationen oft spielentscheidend sind, das beharrliche Training von Abläufen nach ruhenden Bällen zahle sich aus, so Kammerknecht.
Auf der Sechs fühlt er sich inzwischen auch wohl
Dass er nun wegen einer Sperre seinen Stammplatz im defensiven Mittelfeld abgeben muss, das ärgert ihn, denn vor der Abwehr hatte er sich nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Paul Will ganz gut reingefuchst. „Ich würde sagen, ich fühle mich auf der Innenverteidigerposition noch einen Tick wohler, aber ich habe mich jetzt gut dran gewöhnt, fühle mich da immer sicherer. Es macht mir auch auf jeden Fall Spaß.“
Anfang vertraut Kammerknecht bis zum Abpfiff
Dass Kammerknecht auf der Sechserposition gut zurechtkommt und nach Fehlern nicht den Kopf verliert, sondern die richtige Antwort auf sie gibt, das ist auch Trainer Markus Anfang nicht entgangen. Daher vertraute der 48-Jährige dem Badener mit asiatischen Vorfahren bis zum Abpfiff: „Wir haben auch überlegt, ob wir ,Kammer’ rausnehmen, weil er vielleicht gelbrotgefährdet ist. Aber wir haben gesagt: Das kriegt er hin, er spielt durch.“ Nichtsdestotrotz hatte das Trainerteam in der 82. Minute anstelle von Niklas Hauptmann noch Paul Will gebracht, der sich mit einem Kurzeinsatz auf das Spiel am Montag in Ingolstadt vorbereiten, etwas Wettkampfhärte holen sollte. Dass Kammerknecht an der Donau ausfällt, bedauerte Anfang zwar, freute sich aber zugleich, dass der wiedergenesene Will gerade jetzt wieder einspringen kann.
„Kammer“ fiebert am Montag mit
Claudio Kammerknecht wird seine Mannschaft nun moralisch unterstützen, wenn es bei den „Schanzern“ zur Sache geht. Einen Plan für den kommenden Montagabend hat der Torschütze vom Mittwochabend schon: „Spiel gucken und mitfiebern!“ Auch er ist nach Dynamos Superserie in diesem Jahr heiß darauf, mit dem Team die Aufholjagd fortzusetzen, schließlich ist er nicht aus dem Freiburger Nachwuchs nach Dresden gewechselt, um hier dauerhaft in der 3. Liga zu spielen.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/7RO77D4UM5DM7O2BIFDYYMUY34.jpg)
Ach du Scheiße! Claudio Kammerknecht schlägt die Hände vors Gesicht, als ihm Schiedsrichter Patrick Kessel den gelben Karton vor die Nase hält.
© Quelle: imago/Gabor Krieg