Dynamo Dresden will gegen den Halleschen FC nächsten Dreier nachlegen
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Dynamo-Trainer Markus Anfang gönnte seiner Mannschaft in dieser Woche keinen freien Tag.
© Quelle: Jochen Leimert
Dresden. Über 23.000 Karten waren am Freitagmittag schon verkauft, das Ostduell zwischen Dynamo Dresden und dem Halleschen FC wird an diesem Sonnabend (14 Uhr) vor großer Kulisse im Rudolf-Harbig-Stadion stattfinden, obwohl das Wetter besser sein könnte und der Mitteldeutsche Rundfunk den Klassiker aus der DDR-Oberliga auch live im frei empfangbaren Fernsehen überträgt. Die Gründe für den guten Zuspruch liegen auf der Hand: Es mangelt nicht an langer Tradition, sportlicher Brisanz und interessante Personalien.
Anfang schielt nach dem nächsten Dreier
Dass Dynamo nach sieben Punkten aus drei Spielen weiter Fahrt aufnehmen und sich nach oben orientieren will, ist klar. Trainer Markus Anfang möchte zwar nicht auf die Tabelle schauen, aber aus den sieben Punkten in diesem Jahr schon gegen den HFC zehn machen: „Jetzt haben wir gegen Halle die Möglichkeit nachzulegen. Darauf konzentrieren wir uns. Wir gucken nicht auf die Tabelle. Das interessiert uns auch gerade überhaupt nicht, wir versuchen einfach, unsere Spiele zu gewinnen.“ Wichtig sei, gegen Halle 90 Minuten so aufzutreten, wie es beim 2:1-Sieg am Montag in München zumindest über 70 Minuten gelungen ist.
Dynamos Trainer Anfang über die Ziele gegen den HFC
Der Coach der SGD umreißt seine Strategie für das Ostduell gegen den Halleschen FC.
© Quelle: Jochen Leimert
Fragezeichen hinter Will und Hauptmann
Wie in Giesing muss Anfang wahrscheinlich im Mittelfeld auf Paul Will verzichten, der zwar nach abgesessener Gelbsperre wieder spielberechtigt wäre, aber erkrankt kaum trainieren konnte. Auch der Einsatz von Niklas Hauptmann, der in München stark spielte, aber auch wegen Krankheit nicht voll trainieren konnte, ist fraglich. Definitiv nicht zur Verfügung stehen Robin Becker (Adduktorenprobleme) und Luca Herrmann (Knorpelschaden im Knie).
Wer hütet das Dynamo-Tor?
Spannend bleibt wohl bis zuletzt die Frage, wer das Dynamo-Tor hüten wird. Stefan Drljaca, der zuletzt das Vertrauen erhielt, der Ex-Hallenser Sven Müller und Rückkehrer Kevin Broll würden keine Sekunde zögern, wenn sie den Auftrag erhalten. Anfang aber hielt sich auf der Pressekonferenz am Freitagmittag noch bedeckt. Er wolle das Nachmittagstraining noch abwarten, sich dann mit Torwarttrainer David Yelldell beraten: „Da lege ich großen Wert drauf, er ist auch derjenige, der das größtenteils entscheidet.“ Broll habe noch nicht sehr viele Trainingseinheiten absolviert, werde sich sicher schnell zurechtfinden, doch auch Drljaca habe „das in den letzten Spielen sehr ordentlich gemacht“, so Anfang.
Berko wird in Dresden mit Spannung erwartet
Gespannt ist auch er, wie Ex-Dynamo Erich Berko bei den Hallensern einschlägt. Den 28-Jährigen kennt Anfang gut, denn der neue HFC-Angreifer ärgerte ihn schon einmal mächtig, als er Ostern 2019 beim 3:0 der Dresdner gegen den 1. FC Köln zwei der drei Tore im Harbig-Stadion erzielte. Vor allem aber lernte der Kölner Berko später beim SV Darmstadt 98 kennen, wo er den Deutsch-Ghanaer nach dessen Abschied aus Dresden trainierte: „Er ist ein bulliger Spieler, ein schneller Spieler, der gerade in Umschaltsituationen gefährlich sein kann. Das habe ich damals mit Köln hier erlebt.“
Dynamos Trainer spricht über Halles Stürmer Berko
Dynamos Coach Anfang spricht über Ex-Dynamo Berko
© Quelle: Jochen Leimert
Dynamo will das Spiel durchgehend kontrollieren
Um gegen den Halleschen FC, der ums blanke Überleben in der Liga kämpft, keine Zitterpartie zu riskieren, fordert Anfang von seiner Truppe, von Beginn an Druck zu machen und die Fronten rasch zu klären. Einen Fehlstart wie im Stadion an der Grünwalder Straße müsse man tunlichst vermeiden: „Wir können besser in die Partie kommen und es uns ein bisschen einfacher machen.“ Der Trainer unterstrich noch einmal: „Wir müssen grundsätzlich versuchen, 90 Minuten das Spiel zu kontrollieren.“ Ob das – gerade in einem Derby – gelingt, stehe auf einem anderen Blatt.