Fehlstart: Dynamo Dresden kassiert in der Nachspielzeit das 1:1 gegen Meppen
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Dynamo Dresden kassiert gegen den SV Meppen in letzter Sekunde den Ausgleich.
© Quelle: ROBERT MICHAEL
Dresden. Dynamo Dresden hat einen Fehlstart ins Fußballjahr 2023 hingelegt. Die Schwarz-Gelben trennten sich von Kellerkind SV Meppen mit 1:1 (0:0) und fühlen sich dadurch sofort ans Jahr 2022 erinnert. Im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion brachte der eingewechselte Stefan Kutschke (71.) die SGD am Sonntag in Führung, doch in der ersten Minute der Nachspielzeit traf Marek Janssen bei seinem Drittliga-Debüt zum Ausgleich. Der Punkt war gegen diesen Gegner zu wenig.
Beide Mannschaften schienen nach der langen Pause Lust auf Drittliga-Fußball zu haben und legten gleich los. Nach nicht mal 30 Sekunden musste Torwart Stefan Drljaca den ersten Abschluss von Meppens Spielführer Markus Ballmert halten, nachdem SGD-Kapitän Paul Will und Rechtsverteidiger Kyrylo Melichenko auf Dynamos rechter Abwehrseite keinen Zugriff bekamen. Doch die Gastgeber spielten auch gleich nach vorn.
Torlose erste Hälfte
Nach sechs Minuten ging ein Aufschrei durchs weite Rund: Bei einem abgefälschten Schuss von Max Kulke hatte Ballmert den Ball im Strafraum an die Hand bekommen, doch Schiedsrichter Bastian Dankert entschied auf angelegten Arm und ließ weiterspielen. Niklas Hauptmann prüfte Erik Domaschke im Meppener Tor, doch der wehrte Dynamos ersten Torabschluss zur Seite ab (7.).
Aber auch die weitgereisten Gäste machten Betrieb. Kleinsorge zog aufs kurze Eck ab, doch Drljaca war zur Stelle, lenkte den Ball an den Pfosten (10.). Die Startphase hatte es in sich. Besonders Christian Conteh war auf dem Weg nach vorn agil, konnte sich mehrfach im Laufduell gegen Risch durchsetzen. Dann aber hatten die Niedersachsen wirksame Mittel gefunden, bremsten Dynamos Offensivdrang erfolgreich.
Erst nach einer halben Stunde ging für die Dresdner wieder mehr nach vorn. Dennis Borkowskis Kopfball (31.) flog knapp am Kasten vorbei. Kurz vor der Pause dann die beste Chance im ersten Durchgang für die Dresdner: Hauptmanns Schuss nach Conteh-Vorarbeit verfehlte das Gehäuse recht knapp. Doch dann ging es mit einem aus Dresdner Sicht enttäuschenden, aber dennoch verdienten 0:0 in die Kabinen.
Kutschke kommt
In der zweiten Halbzeit musste aus Sicht des Gastgebers mehr kommen. Trotzdem war es zunächst hinten brandgefährlich: Mit einem Riesenreflex hielt Drljaca die Null fest, als er bei einem Pourié-Kopfball aus kürzester Distanz in Sekundenbruchteilen die Hand an den Ball bekam (48.). Es war die zweite starke Parade des Dresdner Schlussmanns, bei dem sich seine Vorderleute artig bedankten, dass sie gegen den Abstiegskandidaten nicht in Rückstand geraten waren.
Es war ein Weckruf, denn nun strahlte die Sportgemeinschaft Torgefahr aus. Contehs zur Ecke abgefälschter Schuss (54.), Ahmet Arslans Freistoß an die Lattenoberkante (56.), Claudio Kammerknechts Kopfball an den Außenpfosten (57.) – Chancen gab es jetzt im Minutentakt. Doch die Größte sollte noch folgen: Christian Conteh drang in den Strafraum ein, blieb gegen vier, fünf Meppener mit viel Glück im Ballbesitz, schloss dann aber aus Nahdistanz etwas zu hoch ab (58.).
Nun plötzlich also die Sportgemeinschaft mit einem Chancenplus. Damit auch mal ein Ball sitzt, brachte Markus Anfang für den blass gebliebenen Akaki Gogia als Mittelstürmer Stefan Kutschke (59.) und dann nahm er auch noch einen Doppelwechsel vor: Vlachodimos und Becker kamen für Conteh und Melichenko (70.). Nur noch 20 Minuten blieben den Dynamos, um einen Fehlstart abzuwenden. Und die nutzten sie.
Auf Höhepunkt folgt Tiefschlag
Der auf die Außenbahn gewechselte Dennis Borkowski fand mit seiner Flanke zielgenau den im Zentrum frei einlaufenden Stefan Kutschke, der den Ball gekonnt zur umjubelten Führung über den Scheitel rutschen ließ. Ausgerechnet Kutschke, der in der Vorbereitung zuletzt nicht mehr in der Startelf war, gelang dieser wichtige Treffer (71.). Zum Leidwesen von Markus Anfang legte Dynamo aber nicht nach, sondern die Gäste kamen noch mal auf.
Der eingewechselte Faßbender köpfte vorm Dresdner Tor Dynamos Lewald an (82.) – das wäre fast gefährlich geworden. Auf der Gegenseite verpasste Kutschke nach schöner Vlachodimos-Vorarbeit das mögliche 2:0, als Domaschke zur Ecke klärte (83.). Anfang brachte nun noch Kade und Akoto für Hauptmann und den gelb-rot-gefährdeten Arslan (85.). Doch am Ende reichte es nicht, weil man insgesamt zu sorglos mit der Führung umging.
Bei einer Ballmert-Flanke in der ersten von fünf Minuten Nachspielzeit probierte sich Marek Janssen mit einer Direktabnahme – und schweißte die Kugel zum Ausgleich rein. Ein Tiefschlag für die Dresdner, die sich davon auch nicht mehr erholten. Meppen zog Dynamo über weite Strecken den Zahn und entführte am Ende einen Punkt aus Dresden. Die SGD reist am nächsten Wochenende nach Oldenburg und will dort wenigstens für eine gelungene Auswärts-Jahrespremiere sorgen.
DNN