Bei Dynamo Dresdens neuer Doppelacht beginnen die Automatismen zu greifen
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Niklas Hauptmann (l.) und Luca Herrmann bilden seit drei Punktspielen die neue Doppelacht - und alle drei Spiele wurden gewonnen.
© Quelle: imago/Lutz Hentschel
Dresden. Seit drei Spielen ist Dynamo Dresden ohne Verlustpunkt. Das Team von Trainer Markus Anfang hat sich nach den Siegen gegen Mannheim (2:1), in Dortmund (2:0) und gegen Ingolstadt (2:0) inzwischen sogar zum Tabellenführer der 3. Fußball-Liga gemausert. Anteil daran hat auch das neue Duo auf der Doppelacht, die seit eben diesen drei Spielen Niklas Hauptmann und Luca Herrmann bilden.
Nachdem Hauptmann im Sommer durch den Abgang seines alten Kieler Kumpels Ahmet Arslan seinen kongenialen Partner im offensiven Mittelfeld verloren hatte, stellte ihm Anfang in den ersten beiden Spielen gegen Bielefeld (3:1) und in Sandhausen (0:1) Neuzugang Tom Zimmerschied an die Seite. Was gegen die Arminia noch ganz gut klappte, das wollte am Hardtwald gar nicht so recht passen. So baute Anfang nach der Pleite in Sandhausen erneut um, holte den lange am Knie verletzten, aber im Sommer wieder fit gewordenen Herrmann an die Seite Hauptmanns. Damit kam der Erfolg zurück, das in Sandhausen noch außergewöhnlich stockende Offensivspiel nahm nach Anlaufschwierigkeiten in den ersten 20 Minuten gegen die Waldhöfer wieder Fahrt auf. Das 2:0 durch Hauptmann leitete Herrmann ein.
Dynamo Dresden feilt vorm Spiel beim VfB Lübeck am Torabschluss
Der Drittliga-Tabellenführer bereitet sich auf die Partie in der Hansestadt vor.
© Quelle: Jochen Leimert
Nach seinem ersten Pflichtspiel von Beginn an seit dem 12. Dezember 2021 wusste Herrmann dann auch in Dortmund und gegen Ingolstadt zu überzeugen. Er fühlt sich wohl an Hauptmanns Flanke, bewundert dessen für Drittliga-Verhältnisse außergewöhnlich feine Fähigkeiten: „Das ist schon kein Verkehrter. Er hat seine Qualitäten am Ball, tut unserem Offensiv-, aber auch unserem Defensivspiel unfassbar gut. Er zeigt eine hohe Intensität gegen den Ball, was man manchmal vergisst, weil die Offensivqualität überragend ist bei Hauptmann.“
Herrmann: „Wir kommen sehr, sehr gut ins letzte Drittel aktuell“
Im Zusammenspiel laufe es derzeit mehr als passabel: „Wir kommen sehr, sehr gut ins letzte Drittel aktuell. Ich glaube, da haben wir einen großen Anteil dran – er schon über einen längeren Zeitraum. Ich versuche, mich da immer weiter reinzufinden“, sagt Herrmann. Auch die Abstimmung mit Paul Will auf der Sechserposition klappe ordentlich, so der gebürtige Freiburger. Zusammen mit den übrigen Spielern strebe man Dominanz auf dem Platz an: „Das haben wir bisher ganz gut hinbekommen, das können wir aber noch verfeinern.“
Im Vergleich mit Hauptmann, der die Hauptlast der Verantwortung für die kreativen Momente trägt, sieht sich Herrmann aktuell noch etwas mehr der Absicherung verbunden, die in allererster Linie der Job von Ausputzer Will ist. Doch auch Herrmann möchte sich künftig noch mehr ins Angriffsspiel einschalten: „Ich glaube, dass wir uns auf eine gewisse Weise ähneln, Hauptmann und ich. Unser Spielstil ist gar nicht so unterschiedlich. Ich muss mich jetzt noch ein bisschen reinfinden, dass ich auf der halbrechten Seite ganz gut reinkomme.“ Man harmoniere aber immer besser: „Ich habe das Gefühl, Paul Will erkennt die Räume immer ganz gut, in denen wir uns bewegen. Zwischen Paul und Niklas ist die Absprache auch schon länger ziemlich gut, sie war es schon in der Rückrunde.“
Mittelfeldspieler wagen mehr Distanzschüsse
Sich nahtlos in das Dreieck zu integrieren, das bekomme er hin, glaubt Herrmann: „Mir fällt es nicht schwer. Ich verstehe, wie die Jungs Fußball denken, verstehe, wo sie die Räume sehen. Es macht echt Spaß.“ Obwohl es keine direkte Ansage seitens des Trainers gegeben habe, bemüht sich das Trio zunehmend, auch aus der Distanz für Torgefahr zu sorgen. Auffällig war das besonders in Dortmund. Herrmann betont: „Wir müssen versuchen, facettenreich torgefährlich zu werden.“
Ob das am Sonnabend funktioniert, das bleibt abzuwarten. Sollte das Trio einsatzfähig sein, wird es ab 14 Uhr beim VfB Lübeck erneut spielen. Bei Hauptmann, der am Dienstag einen Schlag aufs Knie abbekommen hatte, sieht es wieder positiv aus. Der 27-Jährige konnte am Mittwoch trainieren.
DNN