Akaki Gogia will Dynamo Dresden bald wieder mit Scorerpunkten helfen
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Akaki Gogia kennt das Titanic Deluxe Golf Belek Resort schon aus dem Vorjahr, als er mit dem FC Zürich hier im Trainingslager war.
© Quelle: Jochen Leimert
Belek. Als er Ende August zu Dynamo Dresden zurückkehrte, da brachte Akaki Gogia nur wenig Spielpraxis mit. Beim FC Zürich, seinem letzten Arbeitgeber, war der Georgier im vergangenen Jahr unter anderem wegen einer Fußverletzung nur in 15 Spielen zum Einsatz gekommen, in der aktuellen nur in zwei, ehe er den Schweizern den Rücken kehrte. Da verwundert es niemanden, dass der 30-Jährige bei Dynamo noch etwas Anlaufzeit brauchte und in neun Spielen noch nicht durchgängig zu überzeugen wusste. Zwar hatte der quirlige Mittelfeldspieler einige gute Szenen, doch ihm gelangen weder ein Tor noch eine Vorlage. Das will Gogia schnellstens ändern, wenn die Saison am 15. Januar mit dem Heimspiel gegen den SV Meppen weitergeht. Von der Fitness fühlt er sich gut in Schuss: „Ich bin schon da, wo ich hinwollte. Aber es fehlen natürlich die Scorerpunkte, um der Mannschaft noch mehr zu helfen, ihr einen Schub zu geben.“
Bedingungen in Belek findet der 30-Jährige super
Für die Wintervorbereitung findet Gogia die Bedingungen an der türkischen Riviera ideal. Anders als für die Mitspieler war für ihn das Teamhotel auch nicht neu: „Ich kannte mich hier schon aus.“ Letzten Winter weilte er schon mit dem FC Zürich in dem großen Hotel-Komplex an der Lagune von Belek: „Das Essen ist super hier, der Service auch, die Zimmer sind top. Die Bedingungen sind echt gut hier.“ Als Spieler, der in seiner Karriere auch schon einen Kreuzbandriss und diverse andere Verletzungen auskurieren musste, ist er froh, hier so gute Plätze vorzufinden. Vor der Rückkehr ins eisige Deutschland graut ihm ein wenig: „Wenn wir dann zu Hause sind, ist viel Schnee, man muss vielleicht wieder auf Kunstrasen trainieren. Da müssen wir die Zeit hier nutzen.“
Dynamo Dresdens letzter Trainingstag in Belek
Dynamo Dresden bereitet sich im türkischen Belek auf die Rückrunde vor. So lief der letzte Tag im Trainigslager.
© Quelle: Jochen Leimert
Georgier muss am Montag das Training abbrechen
In Belek habe die Mannschaft schon allerhand Fortschritte gemacht, glaubt „Andy“, wie er schon in seiner ersten Saison in Dresden 2016/17 genannt wurde. „Es geht voran. Man hat immer etwas, wo man noch etwas verbessern kann. Da versuchen wir, jeden Tag einen Schritt nach vorne zu machen“, so der dribbelstarke Kicker. Am Montag wurden unter anderem Standards geübt, doch da konnte Gogia bei der Vormittagseinheit nicht mehr mitmachen. Er hatte einen Schlag auf die linke Wade bekommen, musste sich wegen einer leichten Einblutung behandeln lassen und ging schließlich bandagiert und mit einem dicken Eisbeutel am Bein vom Platz. Doch das ist nix Ernstes, am Dienstag will er wieder mitmischen, wenn es um 17.30 Uhr (Ortszeit) gegen Sampdoria Genua geht.
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Akaki Gogia bekommt am Montagvormittag einen Eisbeutel auf die leicht lädierte linke Wade.
© Quelle: Jochen Leimert
Gogia: Meppen-Spiel enorm wichtig
Bis zum Neustart der Liga ist auch noch etwas Zeit, doch dann müssen alle topfit sein. Das Heimspiel gegen Meppen hat einen enorm hohen Stellenwert für den weiteren Saisonverlauf, weiß der Georgier: „Wir müssen erst mal das erste Spiel gewinnen. Dann werden wir versuchen, den nächsten Schritt zu gehen. Wir denken jetzt nicht daran, was am letzten Spieltag ist, sondern versuchen jetzt erst mal, das nächste Spiel so anzugehen, dass wir einen Sieg einfahren. Dann werden wir schauen.“
Vergleich mit dem Gogia aus der Saison 2016/17 hinkt
Natürlich will er nach Möglichkeit wieder zurück in die 2. Bundesliga, wo er mit Dynamo in der Saison 2016/17 ein ganz starkes Jahr hatte und zehn Tore schoss. Als Leihspieler des FC Brentford machte er damals derart auf sich aufmerksam, dass ihn Union Berlin verpflichtete und er so Bundesliga-Profi wurde. Dass er heute an seinen damaligen Leistungen gemessen wird, kann Gogia verstehen. Er gibt aber zu bedenken: „Aber damals waren es andere Bedingungen, ein anderer Trainer, andere Spieler, anderes System. Das kann man nicht vergleichen. Aber die Fans und das Umfeld vergleichen das immer.“ Zudem erklärt er: „Natürlich bin ich jetzt auch ein anderer, habe zwei Kinder zu Hause. Ich bin wesentlich älter. Es ist nicht so lange her, aber trotzdem bin ich älter. Aber Fußball spielen ist immer noch gleich. Ich versuche immer noch, wie damals, Tore zu schießen, gute Vorlagen zu spielen, den Jungs zu helfen. Das mit den Scorerpunkten hat bis jetzt leider noch nicht geklappt, aber ich versuche, da dranzubleiben.“
„Man wird nicht immer schneller, wenn man älter wird“
Eine gute Vorbereitung auf die Spiele ist für Gogia nach wie vor entscheidend: „Eigentlich mache ich das gleiche Programm wie früher. Ich hatte ja einen Kreuzbandriss, das hat mich damals schon ein bisschen zurückgeworfen. Aber ich versuche, mir da noch mal einen Schub zu geben, dass ich da wieder hinkomme, wo ich vorher war. Man wird nicht immer schneller je älter man wird. Aber man sollte nicht viel langsamer werden, sage ich mal. Ich versuche einfach, mich gut aufs Training und die Spiele vorzubereiten.“
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Akaki Gogia setzt sich im Regenspiel gegen den TS Galaxy FC gegen einen der Südafrikaner durch.
© Quelle: Jochen Leimert
Ruhe findet Gogia bei seiner Familie
Da er sehr ehrgeizig ist, tut ihm der Ausgleich bei seiner Familie gut: „Natürlich bin ich immer noch genervt, wenn ich verliere oder wir nicht erfolgreich sind. Aber wenn du dann Kinder zu Hause hast, ist das schon etwas anderes. Du kommst nach Hause, die sind glücklich, wollen spielen. Ich habe ja auch noch einen Labrador. Meine Tochter ist zwei Jahre, der Kleine zehn Monate. Die sind mit mir in Dresden.“ Froh ist der zweifache Vater, dass die schlaflosen Nächte vorbei sind: „Der Kleine schläft, isst auch seit zwei, drei Monaten ganz normal mit uns.“ Mit der Familie zusammen zu sein, das macht den Profi glücklich und zufrieden.
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Akaki Gogia (r.) unterhält sich nach dem Training mit Kaderplaner Kristian Walter.
© Quelle: Jochen Leimert
Er würde gern noch länger in Belek bleiben
Gut sei aber auch die Stimmung in der Mannschaft: „Wir hatten ein paar Verletzte, die jetzt einfach wieder zocken können, wieder Fußball spielen. Vor allem bei den Bedingungen ist es einfach nur schön für uns. Denn wenn wir nach Hause gehen, haben wir wieder Schnee. Da ist keiner von uns froh, wenn wir wieder auf Kunstrasen sind. Man trainiert einfach nicht gerne auf Kunstrasen. Ich habe mir mein Kreuzband damals bei Union in einem Spiel auf Kunstrasen gerissen. Von daher könnten wir noch länger dableiben. Aber nur, wenn die Familien kommen.“
Von Caroline Grossmann Jochen Leimert