Saisonfinale in der Premier League
Steven Gerrard könnte helfen, den FC Liverpool zum Meister zu machen. Ausgerechnet! Er geht mit der Situation professionell um, doch seine Liebe zu dem Verein ist kein Geheimnis, schreibt Premier-League-Insider Hendrik Buchheister in seiner RND-Kolumne.
Steven Gerrard ist fast immer im Stadion, wenn der FC Liverpool spielt. Er ist nicht zu sehen, aber er ist zu hören. Zur Melodie von „Que Sera, Sera“ singen Liverpools Fans über den ehemaligen Kapitän: „Steve Gerrard, Gerrard, he’ll pass the ball 40 yards.“ Gegnerische Fans spotten zur selben Melodie: „Steve Gerrard, Gerrard, he slipped on his fucking arse.“
Natürlich war Gerrard bekannt für seine Pässe. Aber es hat sich auch jene Szene vom 27. April 2014 ins Gedächtnis des englischen Publikums gebrannt: Im drittletzten Saisonspiel rutschte Gerrard aus, fiel auf seinen „verdammten Hintern“ und ermöglichte Demba Ba das 1:0 für den FC Chelsea. Am Ende stand es 2:0, Liverpool verspielte die fast schon sicher geglaubte Meisterschaft an Manchester City. Gerrard, ausgerechnet Gerrard, die Liverpool-Ikone, wurde zum Sinnbild des tragischen Scheiterns. Solche Geschichten, heißt es, schreibt nur der Fußball.