Wissenswertes für den Urlaub

Waldbrände und Dürre in Italien: So verhalten sich Reisende richtig

Ein Löschfahrzeug fährt zu einem Einsatz an der Grenze zwischen Miren und Nordostitalien, wo um den 20. Juli herum Waldbrände wüten.

Ein Löschfahrzeug fährt zu einem Einsatz an der Grenze zwischen Miren und Nordostitalien, wo um den 20. Juli herum Waldbrände wüten.

Italien hat mit einer schweren Dürre zu kämpfen – Waldbrände, ausgetrocknete Flüsse und Gletscherbrüche sind die Folge. In fünf Regionen zwischen Mailand, Gardasee und Venedig gilt bis Ende des Jahres der Notstand: Emilia-Romagna, Friaul-Julisch Venetien, Lombardei, Piemont und Venetien.

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Dürre in Italien: Reisende müssen mit diesen Einschränkungen rechnen

In mehreren Städten wie Verona, Venedig oder Mailand muss daher Wasser gespart werden, der Trinkwasserverbrauch wurde von den Behörden per Verordnungen beschränkt. Das Wasser darf nur noch zum Kochen, Trinken, Putzen und für Körperhygiene verwendet werden. Zu bestimmten Zeiten dürfen demnach keine Pools aufgefüllt werden. Daran müssen sich auch Touristinnen und Touristen beispielsweise in einem Ferienhaus halten. In der Lombardei dürfen zudem Klimaanlagen nicht kälter als 26 Grad eingestellt werden.

Aufgrund des niedrigen Wasserstands wird außerdem davon abgeraten, zum Beispiel von Felsen kopfüber in den Gardasee zu springen – es bestehe Verletzungsgefahr. Urlauberinnen und Urlauber müssen sich vereinzelt auch auf leere Regale beim Einkaufen einstellen: Besonders stark gefragt sind dort aktuell Eis, Obst, Mineral­wasser sowie andere Erfrischungsgetränke.

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Hitzewelle: Die Lage der weltweiten Waldbrände

Brandenburg, Kalifornien, Spanien, Griechenland und viele weitere Gegenden leiden unter Hitze und Waldbränden.

Waldbrände: Hier brennt es derzeit in Italien

Die Dürre führt vielerorts in Italien zu Waldbränden. Derzeit besonders betroffen ist die beliebte Urlaubsregion Friaul-Julisch Venetien im Norden Italiens. Einsatzkräfte kämpfen im Resiatal, in Pulfero in der Provinz Udine und im Karstgebiet in der Nähe der Stadt Görz gegen die Flammen. Ein Brand in Campoformido bei Udine konnte begrenzt werden, bevor dieser auf ein nahe gelegenes Waldstück übergreifen konnten.

Und auch in San Michele del Carso, nördlich von Triest, an der Grenze Sloweniens, mussten 400 Personen am Freitag wegen der Flammen gerettet werden. Nach mehreren Bränden auf den Ferieninseln Sizilien und Sardinien herrscht nun mitunter die höchste Waldbrandwarnstufe.

Eine Karte auf Basis von Nasa-Daten zeigt, wo es überall in Italien und weltweit brennt.

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Richtiges Verhalten im Wald: worauf sollten Reisende im Urlaub achten?

Wenn der Urlaubsort in einer Risikozone liegt, sollten sich Reisende bei Ortskundigen oder an der Rezeption der Unterkunft informieren, wie groß die Waldbrandgefahr im näheren Umfeld ist. Bei Campingausflügen, Radtouren oder Wanderungen im Wald ist das richtige Verhalten entscheidend, um Waldbrände zu verhindern. Denn oft entstehen Waldbrände „aus fahrlässiger Unachtsamkeit oder durch vorsätzliche Brandstiftung“, teilt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit. Daher sei es wichtig, einige Regeln zu befolgen:

  • Kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe.
  • Nicht rauchen, Zigarettenstummel und Asche nicht einfach wegwerfen. Das gilt auch während des Autofahrens!
  • Keine Glasabfälle liegen lassen, sie könnten bei Sonnenbestrahlung als Brennglas wirken.
  • Nicht mit dem Auto oder dem Camper über entzündlichem Untergrund parken. Der Katalysator eines Fahrzeuges erhitzt sich stark und kann einen Brand auslösen. Nur ausgewiesene Stellplätze nutzen.

Wie verhalten sich Reisende bei Rauchentwicklung richtig?

Sollten Reisende in ihrem Urlaubsort Rauchentwicklungen oder gar einen Waldbrand bemerken, dann sollten sie umgehend die Feuerwehr alarmieren und den genauen Standort des Feuers angeben. Die Notrufnummer 112 funktioniert überall in Europa. Bei einem Waldbrand sollte außerdem angegeben werden, wohin dieser sich ausbreitet und ob sich in der Nähe Personen, Häuser, Stromleitungen oder Eisenbahnstrecken befinden.

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Dann sollten sich Betroffene sofort vom Feuer entfernen und sich einen sicheren Fluchtweg suchen. Dabei sollten sie versuchen, den Rauch nicht einzuatmen. Wer ein feuchtes Tuch oder T-Shirt zur Verfügung hat, kann das vor den Mund halten und hindurchatmen.

Bei starker Rauchentwicklung am Urlaubsort gilt es, die Zeit im Freien zu begrenzen und körperliche Aktivitäten einzuschränken. Gesundheitlich gefährdete Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen sollten besonders vorsichtig sein.

Brandspuren sind am Berg Amiata am 25. Juli zu sehen. Dort sind verheerende Schäden entstanden. Nach Angaben der italienischen Feuerwehr mussten mehr als 500 Menschen ihre Häuser vorübergehend verlassen, weil die Gefahr bestand, dass die Flammen auf den Ort übergreifen. Die italienische Feuerwehr kämpft seit Tagen gegen Wald- und Steppenbrände.

Brandspuren sind am Berg Amiata am 25. Juli zu sehen. Dort sind verheerende Schäden entstanden. Nach Angaben der italienischen Feuerwehr mussten mehr als 500 Menschen ihre Häuser vorübergehend verlassen, weil die Gefahr bestand, dass die Flammen auf den Ort übergreifen. Die italienische Feuerwehr kämpft seit Tagen gegen Wald- und Steppenbrände.

Welche Rechte haben Urlauberinnen und Urlauber bei Pauschalreisen?

Pauschalreisende, deren Urlaub plötzlich durch die Brände beeinträchtigt wird, können die Reise beim Veranstalter vorzeitig kündigen. Die Mehrkosten für die verfrühte Rückreise müssen dann zwischen Reisendem und Veranstalter aufgeteilt werden, so Reiserechtsanwalt Paul Degott gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es bestünden zudem Minderungsansprüche.

Wessen Reise unmittelbar bevorsteht, sollte sich vor Abflug oder Abfahrt darüber informieren, ob sich der Urlaubsort in der Nähe von Waldbränden befindet – und dann Kontakt mit dem Reiseveranstalter aufnehmen. Bei einem Feuer in unmittelbarer Nähe zum Urlaubsort können sich Pauschalreisende auf außergewöhnliche Umstände berufen, um die Reise kostenlos zu stornieren. Allerdings müssen konkrete Beeinträchtigungen wie Ascheregen oder eine Evakuierung vorliegen.

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Anders sieht es bei Reisen aus, die erst in einigen Wochen stattfinden soll oder wo sich die Brände weit weg vom Urlaubsort befinden. Die reine Angst vor Waldbränden rechtfertige keinen kostenlosen Rücktritt, so Degott. Vom Recht auf kostenlose Stornierung könne nicht Gebrauch gemacht werden.

Welche Rechte haben Individualreisende?

Individualreisende sollten sich die Vertragsbedingungen ihres Fluges und der gebuchten Unterkunft genau durchlesen. Oft gilt, sofern ein Flug durchgeführt wird und eine Unterkunft zur Verfügung steht, ist eine gebührenfreie Stornierung nicht möglich.

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