Venedig überwacht Bewegung der Touristen: Maßnahme gegen Overtourism
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Venedig will die Besuchermassen nach der Krise besser steuern.
© Quelle: imago images/Camera4
Massentourismus ist ein Phänomen, das während der Coronavirus-Pandemie wegen Reisebeschränkungen und Einreiseverboten nicht wirklich auftritt. Vor der Krise allerdings wurde Venedig vor allem in der Hauptsaison von Touristenmassen überlaufen. In die beliebte Lagunenstadt mit etwa 50.000 Einwohnern kamen jährlich 30 Millionen Besucher – per Flugzeug, Kreuzfahrtschiff oder Auto.
Damit sich dieses Szenario nicht wiederholt, hat die Stadt bereits im September 2020 gehandelt: Mit einem neuen Überwachungssystem sollen die Touristen in der Stadt jederzeit überwacht werden, wie das italienische Nachrichtenportal „Metropolitano“ berichtet.
Venedig überwacht Touristen: Kameras, Bewegungen und Herkunft
Demnach wurde dafür bereits ein Kontrollzentrum im Polizeihauptquartier der Stadt eingerichtet, es befindet sich auf der Insel Tronchetto im Westen der Stadt. Zwar sind die Bilder der Überwachungskameras aktuell noch etwas leer, denn wegen der Pandemie sind nur wenige Besucher in der Stadt – aber sobald Reisen wieder möglich sind, rechnet Venedig mit vielen Touristen. Und die will man auf Schritt und Tritt im Blick behalten.
Für die Überwachung werden aber nicht nur Kameras eingesetzt, die in der Stadt verteilt sind. Auf einer Videowand in der Zentrale kommen auch Echtzeitdaten über die Parkplatzauslastung und die Zahl sowie Art der Boote auf den Kanälen an. Außerdem soll analysiert werden, aus welchen Städten und Ländern die Touristen kommen, die Venedig besuchen und wo und wie lange sie sich in der Stadt aufhalten.
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Behörden erfassen keine persönlichen Daten
Wie kommen die Beamten an diese Daten? Laut einem Bericht des Nachrichtensenders CNN haben die Behörden dafür einen Vertrag mit der Telekom Italia, dem größten Internet- und Mobilfunkanbieter Italiens, abgeschlossen. Ähnliche wie bei der Corona-App sollen dabei aber nur Bewegungsdaten und keine persönlichen Daten erfasst werden.
Ziel der Aktion ist es, Touristenströme künftig besser leiten und bei Notfällen oder Engpässen schneller handeln zu können, als es vor der Pandemie der Fall war. Außerdem soll das System als Grundlage für die Eintrittsgebühr für Tagestouristen dienen, die nach mehreren Verzögerungen nun im Juli dieses Jahres eingeführt werden soll.
RND/lz