Mallorca: Geplante Maßnahmen gegen Klimawandel betreffen auch Urlauber
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Die geplanten Maßnahmen gegen den Klimawandel auf Mallorca wirken sich auch auf Reisende aus.
© Quelle: Clara Margais/dpa
Auf Mallorca sind die Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr zu übersehen. In den Sommermonaten hat die Insel mit extremer Hitze und langen Dürreperioden zu kämpfen, im Winter kommt es durch den trockenen Boden schnell zu Überschwemmungen. Doch wie dagegen ankämpfen?
Mit dieser Frage haben sich in den vergangenen Monaten 60 Personen im Rahmen einer Bürgerversammlung beschäftigt. Initiiert wurde die „Assamblea Ciutadana pel Clima de Mallorca“ von der Universität der Balearen, Unterstützung kam seitens der Regionalregierung. Das Ergebnis der Beratungen: 56 konkrete Vorschläge, die am Dienstag vorgestellt wurden und zum Teil auch Urlauberinnen und Urlauber betreffen.
Diese Vorschläge wirken sich auf den Urlaub aus
Trotz aller bereits eingeführten Maßnahmen gegen den Massentourismus wie beispielsweise die kürzlich erweiterte Alkohol-Verbotszone am Ballermann rechnet Mallorca im Reisejahr 2023 mit einem neuen Besucherrekord. Doch was für die Wirtschaft gut ist, verheißt für das Klima nichts Gutes. Und so pocht die Versammlung nun auch auf Maßnahmen, die sich weiter auf den Tourismus auf der Insel auswirken.
Zu den Vorschlägen, die von über 90 Prozent der Teilnehmenden Zustimmung erhielten und damit auch tatsächlich von der Regierung umgesetzt werden, gehören beispielsweise eine stärkere Reduzierung der Kreuzfahrtschiffe. Diese sollen zudem mindestens zwölf Stunden vor der Insel anlegen müssen und in dieser Zeit den Motor ausschalten.
Außerdem soll die Zahl der Touristinnen und Touristen limitiert und die Anzahl an Mietwagen auf der Insel verkleinert werden. Was sich positiv auf den Urlaub auswirken könnte: Die Fahrradwege und der öffentliche Verkehr auf der Insel sollen künftig ausgebaut werden. So könnten sich Reisende auf Mallorca einfach und bequem fortbewegen – auch ohne Auto.
Ticket für den Strand gefordert – Umsetzung unwahrscheinlich
Insgesamt erhielten 32 der 56 Vorschläge die für die Umsetzung notwendige 90-Prozent-Mehrheit. Der Vorschlag, eine Zugangsbeschränkung an besonders gut besuchten Stränden einzuführen, gehört nicht dazu. Insgesamt unterstützten diese Idee nur 69 Prozent der Teilnehmenden.
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Der Strand an der Playa de Palma – eine Zugangsbeschränkung ist derzeit noch nicht geplant.
© Quelle: imago images/Chris Emil Janßen
Konkret sieht der Vorschlag vor, dass Anwohnerinnen und Anwohner gegenüber Urlauberinnen und Urlaubern beim Besuch des Strandes Vorzug erhalten. Außerdem soll vorab ein Ticket gelöst werden müssen. Wer ohne Ticket am Strand erwischt wird, soll eine Strafe zahlen müssen.
Eine Umsetzung steht wegen der geringen Zustimmung aktuell nicht an. Ganz vom Tisch ist der Vorschlag aber noch nicht: Denn alle Ideen, die mindestens 50 Prozent Zustimmung erhielten, werden noch einmal überprüft.
RND/jaf