Schwere Unwetter auf Kreta: Flughafen am Samstag stundenlang gesperrt
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Zerstörte Autos, die von den Wassermassen an den Strand getragen wurden. Ein Unwetter hat am Samstag auf Kreta schwere Schäden angerichtet.
© Quelle: Harry Nakos/AP/dpa
Athen. Schwere Herbststürme haben am Wochenende auf der Urlaubsinsel Kreta enorme Schäden angerichtet. „Es war das schlimmste Unwetter der letzten 100 Jahre“, sagte der Regionalgouverneur von Kreta, Stavros Arnaoutakis, am Sonntag dem Nachrichtenportal „Protothema“. Die Tageszeitung „Kathimerini“ schrieb von einer „biblischen Katastrophe“.
Dutzende Ferienflieger wurden umgeleitet
Videoaufnahmen zeigten, wie Wasser- und Schlammmassen mit gewaltiger Wucht Dutzende Autos, Müll und selbst große Steinbrocken mit sich rissen. Die Sturzfluten durch starke Regenfälle wirkten wie ein umgekehrter Tsunami – sie rissen einfach alles mit sich, erklärte der Geologieprofessor Efthymios Lekkas im staatlichen Rundfunk.
Vor allem in der Region um die kretische Inselhauptstadt Heraklion wütete das Unwetter. Der Flughafen der Stadt blieb am Samstag stundenlang gesperrt. Dutzende Ferienflieger mussten in die westkretische Stadt Chania und auch zum Athener Flughafen umgeleitet werden, weil die Landebahn in Heraklion unter Wasser stand.
In Sitia mussten acht Touristinnen und Touristen sowie eine Museumswärterin in einem Museum ausharren, wurden aber später von der Feuerwehr gerettet. Im Ferienort Agia Pelagia bot der ansonsten idyllische Sandstrand ein Bild der Verwüstung – Geschäfte und Restaurants wurden beschädigt, im Wasser lagen mitgerissene Fahrzeuge.
Mindestens zwei Menschen starben
Mindestens zwei Menschen kamen bei dem Unwetter ums Leben. Bereits am Samstag wurde ein 50 Jahre alter Mann im Auto von den Wassermassen mitgerissen und ertrank. Auch eine zunächst vermisste 49-Jährige konnte am Sonntag nur tot geborgen werden – das Wasser hatte sie ins Meer gespült.
Polizei und Feuerwehr verzeichneten unzählige Anrufe betroffener Bürger, örtlich fiel auch der Strom aus. Im Laufe des Sonntags beruhigte sich die Lage. Meteorologen zufolge zog das Unwetter deutlich abgeschwächt in Richtung der türkischen Südküste.
RND/jaf/dpa