Wegen Schneemangel: Mehrere Skigebiete in der Schweiz müssen schließen
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Skifahrer benutzen einen Lift auf einer künstlich beschneiten Piste inmitten eines schneefreien Feldes zwischen dem Gipfel des Lifts und der Schwarzsee Gypsera.
© Quelle: Anthony Anex/KEYSTONE/dpa
Genf. Viel Regen und Temperaturen um zehn Grad: In vielen niedrig gelegenen Skigebieten der Schweiz sieht es zur Zeit schlecht aus mit dem Wintersport. An einigen Orten im Flachland zeigte das Thermometer am 1. Januar Temperaturen über 20 Grad an. Ein erster Skiort zieht die Reißleine: Dort war‘s das mit Skifahren!
Das Skigebiet Splügen-Tambo im Kanton Graubünden hat angekündigt, ab diesem Montag vorerst keine Anlagen mehr zu betreiben, das berichtet das Schweizer Portal „20 Minuten“. Oberhalb von Splügen stehen die Lifte bis auf weiteres still. „Es ist uns nicht mehr möglich die Pisten zu präparieren, da wir zu viel Wasser in unseren Pisten haben und der Schnee in der Nacht nicht mehr gefriert“, teilen die Bergbahnen Splügen-Tamgo AG auf ihrer Webseite mit.
Sobald die Temperaturen eine Beschneiung wieder zuließen oder „endlich Schnee fällt“, werde man die Pisten so schnell wie möglich wieder aufbauen und den Betrieb wieder aufnehmen. Bei Temperaturen um die zehn Grad ist auch die Produktion von Kunstschnee nicht mehr möglich.
Skigebiet stellt auf Sommerbetrieb um
Andernorts werden die Skigebiete angesichts des Schneemangels erfinderisch. „Wir haben seit Heiligabend wieder auf Sommerbetrieb umgestellt“, sagte eine Mitarbeiterin im Skigebiet Sattel-Hochstuckli in der Zentralschweiz zwischen Vierwaldstätter- und Zürichsee am Freitag. Mitarbeiter, die sonst für die Beschneiung der Pisten zuständig sind, wienern jetzt die 600 Meter lange Sommerrodelbahn, die in Betrieb ist, wenn es nicht regnet. Sie liegt auf 1200 Metern. „Oben ist alles grün“, sagte die Mitarbeiterin.
Yoga, Pilates und Wanderungen mit Alpakas und Ziegen
Im höher gelegenen Wintersportort Flumserberg in der Ostschweiz ist nur ein gutes Drittel der 65 Pistenkilometer geöffnet. Dafür bietet die Region Yoga und Pilates auf mehr als 2000 Metern Höhe und eine Hüpfburg im Skigebiet - alles mit der Lift-Tageskarte für umgerechnet rund 70 Euro inbegriffen. Die Tourismus-Verantwortlichen bieten Familien Wanderungen in Begleitung von Alpakas und Ziegen an.
Bei den höher gelegenen Skigebieten geht mehr auf den Pisten. Im Skigebiet Davos-Klosters mit Skigebieten bis auf etwa 2800 Meter Höhe sind rund drei Viertel der Anlagen in Betrieb. Im Tal liegen aber auch nur 15 Zentimeter Schnee. Im laut Eigenwerbung höchst gelegenen Skigebiet Europas bei Zermatt mit Blick auf das Matterhorn gibt es Lifte auf mehr als 3000 Meter. Rund 100 der gut 200 Kilometer Skipisten sind geöffnet, die Hälfte der Anlagen in Betrieb. Im Ort selbst liegt gerade einmal zehn Zentimeter Schnee.
RND/dpa/gei