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Insel Chrissi

Griechenland: Behörden verbieten Menschen auf Nebeninsel von Kreta

Die Insel Chrissi bei Kreta ist eigentlich unbewohnt. Jetzt haben Sommerbewohnerinnen- und bewohner die Natur der Insel zerstört.

Die Insel Chrissi bei Kreta ist eigentlich unbewohnt. Jetzt haben Sommerbewohnerinnen- und bewohner die Natur der Insel zerstört.

Kreta. Die kretische Regionalverwaltung hat ein Betretungsverbot für die eigentlich unbewohnte griechische Insel Chrissi („Die Goldene“) verhängt. Das kleine Eiland südlich von Kreta ist für seine traumhaften Strände und seine einzigartige Natur bekannt. In den vergangenen Jahren hatten sich deshalb während der Sommermonate Menschen auf der Insel niedergelassen. Hinzu kamen geschätzte 200 000 Tagesbesucherinnen und -besucher pro Jahr. Nun sei die Natur auf der Insel zerstört, hieß es in einer Mitteilung der Behörden am Freitag.

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Chrissi: Ein Weg führt an einer absterbenden "Chrissi-Zeder" auf der Insel Chrissi ("Die Goldene") vorbei zum Strand.

Chrissi: Ein Weg führt an einer absterbenden "Chrissi-Zeder" auf der Insel Chrissi ("Die Goldene") vorbei zum Strand.

Besondere Baumart kurz vor dem Eingehen

Vor allem die sogenannten „Chrissi-Zedern“, Bäume einer Zedernart, die selbst am Sandstrand wurzeln kann, sind stark betroffen. Ein Großteil der oft mehr als 100 Jahre alten Bäume sei kurz vor dem Eingehen, sagte eine Verwaltungsmitarbeiterin der dpa. Die Bäume seien entwurzelt und vertrocknet - das Besuchsverbot sei notwendig, um der Natur Zeit zur Erholung zu geben.

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Menschen zerstören Natur auf Chrissi

Ursache ist der Mensch: Die Sommerbewohnerinnen und -bewohner, die nach Behördenangaben in Zelten und selbst gebauten Hütten leben und sogar notdürftige Tavernen errichtet haben, zapfen das Grundwasser an, das später den Pflanzen fehlt. Sie verursachen Müll und haben sogar Fahrzeuge auf die Insel gebracht. Zudem wanderten die Menschen ins Innere der Insel und zerstörten dabei die Jungpflanzen, die für neue Vegetation sorgen könnten. Manch einer brachte offenbar sogar Ziegen mit auf die Insel - die Tiere fressen alles an kleinen Pflanzen, was sie finden können.

Nun soll verhindert werden, dass sich in diesem Sommer wieder Menschen auf Chrissi niederlassen. Erlaubt sei den Besucherinnen und Besuchern nur noch, mit dem Boot an das Eiland heranzufahren und ans Ufer zu schwimmen - anlanden dürfen sich nicht mehr.

RND/dpa

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