Beliebte Ziele und Preisüberblick

Fünf Prognosen für den Urlaub der Deutschen

Meer, Sonne, Sand – das weckt Fernweh und Sehnsucht nach Urlaub. Die Kanaren sind das umsatzstärkste Winterziel 2022.

Meer, Sonne, Sand – das weckt Fernweh und Sehnsucht nach Urlaub. Die Kanaren sind das umsatzstärkste Winterziel 2022.

Koffer packen, ab in den Flieger und am Strand bei sommerlichen Temperaturen die krisengeplagte Seele baumeln lassen – das wünschen sich viele Menschen angesichts der kalten Jahreszeit. Die Hoffnung auf einen guten Winter ist groß, nicht nur bei den Urlauberinnen und Urlaubern, sondern auch in der Reisebranche.

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„Der bevorstehende Reisewinter wird im Vergleich zur Wintersaison vor einem Jahr aller Voraussicht nach deutlich besser werden“, sagt der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, anlässlich des bevorstehenden Hauptstadtkongresses in Berlin. Schon jetzt lägen die Umsätze für den kommenden Winter um 74 Prozent höher als vor einem Jahr.

Wie machen die Deutschen in diesem Winter Urlaub? Und welchen Einfluss haben Energiekrise und Corona? Fünf Prognosen – und was Reisende daraus schließen können.

Prognose 1: Die Menschen wollen in die Ferne

Die Deutschen zieht es wieder deutlich weiter weg als in den vergangenen Jahren: Derzeit gehe ein Fünftel aller Neubuchungen für Fernreiseziele ein, teilt der DRV mit. Vor einigen Wochen waren es erst etwas mehr als ein Zehntel.

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Die beliebtesten Reiseziele nach Umsatz sind die Kanaren, gefolgt von Ägypten, den Malediven, der Türkei, der Dominikanischen Republik, Thailand, den Vereinigten Arabischen Emirate, Mexiko, Mauritius und den USA. Das ergab eine Analyse des Datenanalysten Travel Data + Analytics (TDA). Auch Kreuzfahrten werden wieder deutlich beliebter. Die Buchungszahlen – im Winter werden vor allem Fahrtgebiete in der Karibik, Asien oder im Orient angesteuert – steigen aktuell analog zur Fernstrecke an.

Allerdings: Die meisten Ziele lägen beim Umsatz noch unter den Werten des letzten Vor-Corona-Winters – mit zwei Ausnahmen: Die Malediven erreichten bereits jetzt die Zahlen von 2018/2019, die Türkei liegt mit plus 16 Prozent sogar deutlich darüber.

Prognose 2: Kurzfristige Buchungen bleiben im Trend

„Der Trend zu kurzfristigen Buchungen aus dem Sommer setzt sich auch jetzt im Herbst fort“, sagt DRV-Präsident Norbert Fiebig. In der Folge seien die Buchungen für den Winter insgesamt noch zurückhaltend: Der Umsatz lag Ende August 2022 noch 33 Prozent unter dem Vor-Corona-Winterhalbjahr 2018/2019.

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Erfasst sind Pauschal- oder in Bausteinen organisierte Urlaubsreisen, die in stationären Reisebüros und auf Online­reiseportalen der Veranstalter sowie bei Online Travel Agencies (OTA) gebucht werden.

Was ergibt sich daraus für mich als Reisenden?

Wer die feste Absicht hat zu reisen, sollte mit dem Buchen nicht zu lange warten – denn hinterher wollen das vielleicht fast alle tun. Und mit der steigenden Nachfrage steigen auch die Preise.

Prognose 3: Pauschalreisen sind beliebt

Der Anteil der Pauschalreisen habe sich in der Corona-Krise erhöht – und derzeit deute nichts darauf hin, dass sich der Trend wieder umkehre. Im Gegenteil, in „unruhigen Zeiten“ stehe sie weit oben auf der Beliebtheitsskala, so Fiebig: Mehr als 70 Prozent aller Neubuchungen für den Winter seien Pauschalreisen.

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands (Archivfoto).

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands (Archivfoto).

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Auch All-inclusive-Reisen seien beliebt, so der DRV-Präsident. Sie bieten Kosten- und Budgetsicherheit – und das habe vor allem für Familien mit Kindern eine hohe Relevanz.

Was heißt das für Reisende?

Grundsätzlich ist eine Pauschalreise sicherer als ein individuell zusammengestellter Urlaub. Es gelten dafür klare rechtliche Regeln. Fällt zum Beispiel ein Flug aus oder stranden Urlaubende wegen Corona irgendwo, muss sich der Veranstalter um die Gäste kümmern.

Der Verbraucherschutz rät außerdem dazu, bei Veranstaltern einen etwas teureren Flextarif zu buchen. Damit lässt sich ein Urlaub in der Regel bis 14 Tage vor Abreise ohne Angabe von Gründen absagen.

Prognose 4: Corona-Einschränkungen sinken

Im vergangenen Jahr brach der Winterreiseverkehr durch die Corona-Beschränkungen und Reisehindernisse stark ein. Viele Fernreiseziele waren gar nicht oder nur sehr eingeschränkt zu bereisen. Die Vorzeichen für den kommenden Winter sind besser: Die meisten Reiseländer, gerade auch auf der Fernstrecke, haben gar keine Einreisebeschränkungen oder nur noch geringe Auflagen.

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Was heißt das für Reisende?

Das Reisen wird grundsätzlich wieder entspannter. Trotz alledem gehört es weiterhin dazu, sich detailliert und regelmäßig über die geltenden Regeln zu informieren. Denn während in beliebten europäischen Ländern Corona-Regeln, Impf- und Maskenpflichten fallen, gehören sie bei vielen beliebten Fernreisezielen nach wie vor dazu.

Prognose 5: Urlaub wird teurer

Die Inflation trifft auch die Reisebranche – sie könne sich mittel- und langfristig nicht von dieser Entwicklung abkoppeln. „Die Preise für Reisen werden nach oben gehen, da führt kein Weg dran vorbei“, prognostiziert Norbert Fiebig.

Mit Blick auf den Winter seien die Preissteigerungen bei Veranstaltern jedoch noch moderat. Grund dafür sei, dass viele der Hotel- und Flugkontingente für den Winter 2022/2023 frühzeitig verhandelt wurden. Davon würden Kundinnen und Kunden noch profitieren.

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Doch wie teuer wird es? Einblicke gibt beispielsweise eine Flugpreisauswertung des Vergleichsportals Check 24, die dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Insbesondere für Flüge ins europäische Ausland müssen Reisende tiefer in die Tasche greifen: Wer beispielsweise in den Weihnachtsferien in die Türkei möchte, muss 361 Euro für den Hin- und Rückflug bezahlen – im vergangenen Jahr waren es noch 284 Euro, 2019 sogar nur 272 Euro.

Nach Spanien werden jetzt 400 Euro für den Flug fällig – 2021 waren es noch 384 Euro, 2019 noch 303 Euro. Nach Griechenland haben sich die Flugpreise im Vergleich zu 2019 um 4 Prozent auf 286 Euro erhöht. Nach Portugal kosten die Hin- und Rückflüge jetzt im Schnitt mit 357 Euro rund 15 Prozent mehr als 2019.

Auch der Skiurlaub wird teurer: Infolge der Energiekrise steigen die Preise der Liftkarten in österreichischen Skigebieten mancherorts um mehr als 10 Prozent. In St. Anton in Tirol, dem größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs, wird die Tageskarte künftig 67 statt 61 Euro kosten. Im Salzburger Land steigen die Ticketpreise in den großen Wintersportorten um 6,5 bis 11 Prozent, wie aus einer Umfrage der österreichischen Nachrichtenagentur APA hervorging.

Wie gehe ich als Urlauber mit steigenden Preisen um?

Es kann sich gerade für Familien lohnen, nach Frühbucherrabatten Ausschau zu halten und Angebote zu nutzen, solange sie günstig sind.

Das gilt auch für das Jahr 2023. Denn nach Angaben des DRV zeigten Umfragen aus den letzten vier Wochen, dass Urlaubsreisen eine hohe Konsumpriorität haben. Heißt: Viele Menschen wollen trotz des aktuell schwierigen Umfeldes mit steigenden Energiepreisen auch 2023 nicht auf das Reisen verzichten. In der zweiten Septemberhälfte entfällt laut DRV-Präsident Fiebig bereits jede fünfte Buchung auf den Sommer 2023.

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