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Wandern

Adrenalin pur: Die 7 abenteuerlichsten Wanderwege Europas

Eine Frau läuft weit oben gesichert einen Felsen entlang.

Klettersteige sind eine wunderbare Ergänzung zu sonst eher entspannten Wanderungen.

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Wanderungen gehören zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Zumindest ist das Wandern in den Top Ten eines Rankings der Statistik-Website Statista zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten gelandet. Und es gibt ja auch herrliche Möglichkeiten: Wanderungen auf Waldwegen, auf Feldwegen, na ja und auf Eisenwegen. Richtig gelesen: Eisenweg ist die wörtliche Übersetzung des italienischen „Via Ferrata“, die sich im europäischen Raum für Klettersteige durchgesetzt hat.

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In den sozialen Medien kursieren Tausende Videos, wie Menschen an einer Felswand entlang „wandern“, nur gesichert mit einem Seil, das sie an Vorrichtungen im Fels einhaken können. Da werden bei vielen Nutzerinnen und Nutzern die Hände vom bloßen Zuschauen schon ganz schwitzig. Für Adrenalinjunkies ist das Wandern auf Klettersteigen eine gute Alternative zum richtigen Klettern, denn es braucht weniger Ausrüstung und leichte Steige lassen sich auch ohne Erfahrung meistern.

Die Schwierigkeit der Klettersteige wird oft mit der sogenannten Schall-Skala beschrieben. Dabei ist A am wenigsten schwierig und F extrem schwer. Manchmal wird auch noch die K1-bis-K6-Bewertung genutzt, dabei ist K6 das schwierigste.

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Wichtig ist, für solche Wege immer Ausrüstung dabeizuhaben. Dazu gehören ein Klettergurt, ein Helm sowie eine Rastschlinge und das richtige Schuhwerk. Wir haben uns in Europa mal umgeschaut und dir ein paar Highlights rausgesucht. Europaweit gibt es die meisten in den Alpen. Von den über 1000 befinden sich allein 500 Via Ferratas in Österreich und jährlich kommen mehr dazu. Doch das ist nicht die einzige Destination, um dir den Adrenalinkick am Felsen abzuholen und deine Wanderung mit einem kleinen oder großen Abenteuer aufzupeppen.

1. Mürren, Schweiz

Steigen wir im Schweizer Ort Mürren direkt in schwindelerregende Höhen hinauf. Die Wanderung beginnt zunächst recht entspannt, nämlich mit der Seilbahn hoch aufs Schilthorn. Zwar könnest du auch rauf wandern, aber bis du in fast 3000 Metern Höhe angekommen bist, werden dir die Kräfte für den Klettersteig abwärts wahrscheinlich fehlen, weshalb die Seilbahnfahrt die zumutbarere Alternative ist.

Über den Schwierigkeitsgrad ist sich das Internet uneinig, manchmal wird er als C eingestuft, mal wird er in die Kategorie schwer einsortiert. Die Internetseite via-ferrata.de sieht ihn sogar für Anfänger geeignet. Fakt ist, du kletterst nicht hinauf, sondern hinab. Mit „bloß nicht nach unten schauen“ kommst du hier also nicht weit und solltest entsprechend schwindelfrei sein. Los geht es auf der Aussichtsterrasse Mürren, von der du einen herrlichen Blick über das Lauterbrunnental hast.

Der Klettersteig führt dich dann drei Stunden an den Felsen entlang bis runter nach Gimmelwald. Während des Abstiegs hast du stets Sicht auf die beeindruckenden Viertausender der Berner Alpen. Auf knapp zwei Kilometern überwindest du rund 340 Höhenmeter abwärts und solltest dafür mindestens drei Stunden Zeit einplanen.

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2. Sentiero Contrabbandieri, Italien

Der Sentiero Contrabbandieri am Gardasee wird auch Schmugglerweg genannt. Dahinter verbirgt sich ein schmaler Wanderweg an einem Felsen entlang, der an der Westseite des Gardasees direkt durch eine Felswand führt. Früher wurde der Weg von Schmugglern genutzt, um ihre Machenschaften nicht auffliegen zu lassen, heute sind es Bergführerinnen und Bergführer, die Reisende mit auf ein echtes Abenteuer in Italien nehmen.

Und hier ist es tatsächlich ratsam, die Tour mit einem Profi zu machen, denn der Weg ist kein Klettersteig im eigentlichen Sinne, sondern hauptsächlich ein sehr schmaler Wanderweg. Die Internetseite via-ferrata.de empfiehlt, sich hier nicht blind auf die Drahtseile am Weg zu verlassen, ausreichend Seil und Expressen für die Sicherung mitzunehmen und am besten nur mit einem Bergführer unterwegs zu sein.

Auf der Strecke gibt es nicht nur die schmalen Wege entlang der Felswand, die deinen Adrenalinspiegel nach oben schießen lassen, sondern auch wackelige Strickleitern oder auch einen Spalt, den es auf zwei Drahtseilen zu überqueren gilt. Los geht es nahe Pregasina auf einem Parkplatz und dann folgst du der alten Ponalestraße hinein in den Wald. Am Felsen angekommen, wird dir eine wunderbare Aussicht über Riva del Garda und den Gardasee begegnen. Die Wanderung ist rund fünf Kilometer lang und dauert etwa drei Stunden.

3. Häntzschelstiege, Deutschland

Beruhigen wir uns etwas und widmen wir uns einem weniger abenteuerlichen, aber mindestens genauso schönen Wanderweg: der Häntzschelstiege in der Sächsischen Schweiz. Los geht es am Beuthenfall im Kirnitzschtal. Weiter geht es in Richtung Affensteine. Um zur Häntzschelstiege zu gelangen, musst du an der Felswand nicht der roten Wegmarkierung folgen, sondern nach rechts weitergehen.

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Hier markiert dann ein Zaun das Ende des normalen Wandergebietes und den Beginn vom Kletterareal. Erklimmen solltest du die Stiege nur bergaufwärts, um anderen Wanderfreunden nicht unterwegs in die Quere zu kommen, denn ausweichen ist an der Felswand eher schwierig.

Zwei Menschen stehen auf einem Felsen und genießen die Aussicht.

Hast du die Häntzschelstiege geschafft, wirst du mit einem wunderbaren Ausblick über die Sächsische Schweiz belohnt.

Ein Drahtseil führt den Weg hinauf, hier kannst du dich sichern, während du auf den Eisenklammern nach oben kletterst. Manche erfahrenen Kletter-Profis bezeichnen die Häntzschelstiege als „übersichert“, sie ist also auch prima für Anfängerinnen und Anfänger geeignet – mit der Schwierigkeit B bewertet und Sicherungsmöglichkeiten gibt es mehr als genug.

4. Vodní brána, Tschechien

Die Wanderung zum Vodní brána, zu Deutsch Wassertor, in Tschechien ist für Wanderfreunde geeignet, die nicht zum ersten Mal einen Klettersteig gehen. Los geht es in der Stadt Semily, die am Fuße des Berges Kozákov liegt. Hier begegnen sich die Flüsse Isar und Oleška, das ganze Areal wird außerdem Böhmisches Paradies genannt.

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Oberhalb der Stadt geht es rein in den Laubwald und dann folgt der Weg der Isar auf der linken Seite des Flusses. Du kannst auch dem Riegerpfad auf der anderen Seite folgen, musst dann allerdings mit dem Boot übersetzen. Am Wassertor angekommen, beginnt der erste Klettersteig etwa 110 Meter hinauf. Unterwegs gibt es viele natürliche Trittmöglichkeiten und ein Sicherungsseil begleitet den gesamten Steig.

Die Tour ist zwar anspruchsvoll, wird als C-Route eingestuft und nur für Fortgeschrittene geeignet, dauert aber nur etwa eine Stunde – je nachdem, wo du parkst und wie viel du davor und danach noch wandern möchtest.

5. Gitschenwand, Österreich

Im österreichischen Fontanella kannst du eine Wanderung zur Gitschenwand prima mit einem Klettersteig verbinden. Der Weg beginnt am Seewaldsee. Der Klettersteig mit der Einstufung C/D ist recht kurz, und wer ihn lieber meiden möchte, geht einfach außen herum zur Enzianhütte.

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Oben angekommen führt der Weg weiter über eine Wiese hinauf zum Trattberg, von dem aus du eine herrliche Aussicht über die Gegend genießen und ein paar Pferde beim Grasen beobachten kannst. Auf der Nordseite geht es dann wieder abwärts in Richtung Grundbichlalm.

Der Weg ist insgesamt rund 14 Kilometer lang und der Klettersteig selbst ist in etwa zehn Minuten erklommen. Die Gitschenwand ist Teil der Salzkammergut-Berge und etwa 1527 Meter hoch.

6. Roc de la Tovière, Frankreich

Richtig anspruchsvoll wird es in den französischen Westalpen am Roc de la Tovière. Du kannst entweder direkt nahe der Siedlung La Daille vom Parkplatz aus in Richtung Klettersteig starten oder dir einen ferneren Ausgangspunkt suchen und das Abenteuer mit einer Wanderung verbinden. Dann solltest du allerdings viel Zeit einplanen, denn allein die Runde entlang des Klettersteigs dauert insgesamt knapp sechs Stunden.

Der Klettersteig in der Region Val d'Isère hat es in sich.

Der Klettersteig in der Region Val d'Isère hat es in sich.

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Die Talenge bei Val d‘Isère wird schon seit 1998 von den zwei Klettersteigen gesäumt, die mit zunehmender Höhe immer anspruchsvoller werden. Lass dich also von dem recht entspannten Anfang nicht täuschen. Mal gibt es steile Passagen direkt nach oben, mal eine Hängebrücke oder andere luftige Querungen. Du kannst den Steig auch an verschiedenen Stellen verlassen oder weiter oben erst einsteigen, je nach Anspruch.

Der erste Teil und der zweite Teil dauert je etwa eine Stunde, der dritte Abschnitt nimmt dann schon zweieinhalb Stunden ein und für den Rückweg solltest du eine weitere Stunde einplanen. Die Route wird mit der K-Skala bewertet und von K2 bis K6 ist auf dem gesamten Weg alles dabei.

7. Cascada del Sorrosal, Spanien

Zum Schluss stellen wir dir noch ein Wanderhighlight im Norden Spaniens vor. In der Provinz Huesca gibt es eine atemberaubende Schlucht mit dem Klettersteig Cascada del Sorrosal. Du kannst deine Wanderung zum Beispiel in Broto starten und dann dem Fluss stromaufwärts folgen, bis du bei der Cascada del Sorrosal angekommen bist. Hier kannst du gegen eine Gebühr von etwa 2 Euro den Klettersteig nutzen, Ausrüstung musst du selbst mitbringen.

Während du nach oben kletterst, rauscht neben dir ein Wasserfall in die Tiefe, was dem Weg noch das gewisse Etwas verleiht und dich gut abkühlt, wenn du mal ins Schwitzen kommst. Die erste Steilstufe ist etwa fünf Meter hoch und nach der zweiten Stufe erwartet dich ein Rastplatz mit Blick auf den Wasserfall. Dann folgst du vier Leitern direkt am Wasserfall entlang und es sieht plötzlich so aus, als würde der Steig mitten am Fels enden.

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Doch keine Sorge: Von einer Plattform geht es durch einen Tunnel weiter in eine Schlucht. Hier gehst du den Weg auf Eisentritten bis zum Ende. Dann geht es auf einem normalen Wanderweg wieder zurück nach Broto. Der Klettersteig selbst ist in etwa eineinhalb Stunden absolviert und wird mit Schwierigkeitsstufe C bewertet.

Mehr Inspiration gesucht? Tipps für alle Top-Reiseziele findest du beim reisereporter.

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