Zentralratspräsident zum Fall Gil Ofarim: „Dann hätte ich für sein Verhalten überhaupt kein Verständnis“

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Berlin/Leipzig. Einen Monat nach den Antisemitismusvorwürfen des Sängers Gil Ofarim gegen ein Leipziger Hotel hat sich der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, zurückhaltend zum Thema geäußert. Ofarim hatte erklärt, ein Hotelmitarbeiter habe ihn am Check-In aufgefordert, seine Kette mit einem Davidstern einzupacken. Schuster hatte kurz darauf eine Entschuldigung des Hotels verlangt. Später tauchten Zweifel an Ofarims Darstellung auf.

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Der Sänger Gil Ofarim berichtete von einem vermeintlichen Antisemitismusvorfall in einem Leipziger Hotel.

Der Sänger Gil Ofarim berichtete von einem vermeintlichen Antisemitismusvorfall in einem Leipziger Hotel.

Schuster: Falsche Darstellung wäre ein „Bärendienst“

Schuster sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Zunächst habe ich keine Zweifel gehabt an der Darstellung von Gil Ofarim.“ Er halte seine damaligen Stellungnahmen nicht für voreilig. Er stehe zum Grundsatz, immer auch die andere Seite zu hören, und wolle das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen abwarten.

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Doch fügte Schuster hinzu: „Wenn der Vorfall sich nicht in ähnlicher Form abgespielt hat, wie er von Gil Ofarim dargestellt wurde, dann muss ich sagen, hätte ich für sein Verhalten überhaupt kein Verständnis. In diesem Fall hätte Gil Ofarim dem Kampf gegen Antisemitismus einen Bärendienst erwiesen.“

Schuster ist Arzt in Würzburg und seit 2014 Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

RND/dpa

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