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Krieg gegen die Ukraine

Wladimir Kaminer: „Putin hat den Krieg der Bilder bereits verloren“

Der Autor Wladimir Kaminer.

Der Autor Wladimir Kaminer.

Der russisch-deutsche Schriftsteller Wladimir Kaminer („Russendisko“) glaubt, Putin habe den „Krieg der Bilder bereits verloren“. Der russische Angriff sei wohl für maximal 48 Stunden geplant gewesen, vermutete Kaminer am Mittwoch als zugeschalteter Gesprächsgast im ZDF-„Mittagsmagazin“.

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„Ich glaube, der russische Präsident wurde falsch informiert. Er dachte, dass die ukrainische Bevölkerung seine Armee mit Blumen begrüßen wird, aber es ist anders gekommen.“ Bislang sei keine einzige Aufnahme eines herzlichen Empfangs zu sehen gewesen, „dafür aber Tausende Bilder von zerschossenen Straßen, umgebrachten Menschen und Leichen von russischen Soldaten“, erklärte der 54-Jährige.

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Der seit 1990 in Deutschland lebende Kaminer stellte fest: „Die ganze Welt hat so klar wie noch nie Stellung bezogen.“ Besonders habe ihn überrascht, dass die Schweiz ihre Neutralität aufgehoben habe. „Ich glaube, das ist das letzte Mal im Jahr 1805 passiert. Zwei Weltkriege haben dieses Land nicht dazu gebracht, an der Neutralität zu sägen“, betonte der Bestsellerautor. Es passiere „Unglaubliches vor unseren Augen“.

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Wladimir Kaminer: „Die Ukrainer kämpfen für unser aller Leben“

Zudem sei nicht selbstverständlich, dass viele russische Bürgerinnen und Bürger derzeit auf die Straße gingen, um zu protestierten. „Das ist etwas ganz anderes als hier“, erklärte Kaminer. „In Russland riskieren Menschen ihr Leben und das Leben ihrer Angehörigen. Und trotzdem gehen sie dieses Risiko ein.“ Auch die ukrainische Bevölkerung lobte er für ihre Tapferkeit: „Ich denke auch, dass die Ukrainer heute nicht nur für ihre Straßen, für ihre Häuser, für ihre Familien kämpfen, sondern auch für uns. Für unser aller Leben.“

Der Wahl-Berliner erinnerte jedoch auch daran, dass die russische Regierung ihre Bevölkerung nach wie vor glauben lassen wolle, bei dem Angriffskrieg handle es sich nur um eine „kleine Operation“. Das Land sei so lange „mit Propaganda bearbeitet“ worden, dass es wohl noch einige Zeit dauern werde, „bis die Russen erwachen“, so Kaminer weiter. Ein verlorener Krieg würde dies jedoch beschleunigen: „Eine Niederlage gegen die Ukraine würde das Ende dieses Regimes bedeuten.“

RND/Teleschau

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