Verfahren nicht eingestellt: Ermittlungen gegen Filmstar Depardieu wegen Vergewaltigung gehen weiter
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Schauspieler Gerard Depardieu
© Quelle: imago stock&people
Paris. Die Ermittlungen gegen den französischen Schauspielstar Gérard Depardieu (73) wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung können weitergehen. Das Berufungsgericht in Paris verwarf am Donnerstag einen Antrag des Darstellers („Cyrano“) auf Einstellung des Verfahrens.
Die Ermittlungskammer sei der Ansicht, dass es im gegenwärtigen Stadium schwerwiegende oder übereinstimmende Indizien gebe, die eine Fortführung der Ermittlungen rechtfertigten, teilte Generalstaatsanwalt Rémy Heitz mit. Eine junge Schauspielerin wirft Depardieu nach Angaben des Berufungsgerichts Vergewaltigung und sexuelle Gewalt vor. Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig.
Zu den ihm vorgeworfenen Taten soll es im Sommer 2018 gekommen sein, die Schauspielerin war zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre alt. Mit ihrer Familie soll Depardieu nach Medienberichten seit langem befreundet sein.
Nachdem erste Vorermittlungen in dem Fall eingestellt worden waren, hatte die Justiz ab Sommer 2021 erneut ermittelt. Das nun wieder eingeleitete Verfahren könnte zu einem Strafprozess führen, falls die Ermittlungsrichter am Ende ausreichend Beweise gegen Depardieu sehen. Andernfalls könnten sie das Verfahren einstellen.
Depardieu ist einer der berühmtesten französischen Schauspieler - unter anderem für seine Rollen als Cyrano von Bergerac, Obelix und Graf von Monte Christo. Vor einigen Jahren hatte der Schauspieler aus Protest gegen die seiner Meinung nach reichenfeindliche Politik des damaligen französischen Präsidenten François Hollande die russische Staatsbürgerschaft angenommen. Unter großem Medieninteresse erhielt der gebürtige Franzose Depardieu 2013 von Kremlchef Wladimir Putin persönlich einen russischen Pass.
RND/dpa