Über neun Millionen Fans: Falco Punch aus Schleswig-Holstein ist weltweiter TikTok-Star

Falco Punch, Musiker und Star der Internetplattform TikTok, steht im Wohnzimmer im Haus seiner Eltern in einem Dorf in Schleswig-Holstein.

Falco Punch, Musiker und Star der Internetplattform TikTok, steht im Wohnzimmer im Haus seiner Eltern in einem Dorf in Schleswig-Holstein.

Kiel. Er ist jung, sieht gut aus und begeistert mit seiner kunstvollen Videoschnitt-Technik Fans auf der ganzen Welt: Falco Punch aus Schleswig-Holstein ist einer der erfolgreichsten deutschen Tiktok-Stars. 9,4 Millionen Follower hat der 24-Jährige bei der Plattform für mobile Kurzvideos. Das Markenzeichen seiner Clips: „Transitions“ - also nicht sichtbare Übergänge. Dabei mischt er Bilder, Musik und Spezialeffekte. Um tiefere Botschaften geht es ihm nicht: „Ich will Freude und Wow-Momente mit den Leuten teilen“, sagt Falco, der in einem Dorf etwa 50 Kilometer entfernt von Hamburg bei seinen Eltern lebt. Den genauen Ort will er geheim halten.

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Falco Punch fasziniert Fans mit unsichtbaren Übergängen

Hunderte seiner meist nur 15 Sekunden langen Videos finden sich bei Tiktok. „Die Kinder und Jugendlichen schätzen bei Tiktok die Kürze, dass man immer ganz schnell was Neues bekommt und die dadurch entstehende Vielfalt und Abwechslung“, sagt Sina Stecher vom JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in München.

Im Mittelpunkt von Falcos Punchs Videos steht der schlanke, sportliche junge Mann selbst. Die Haare sind gestylt, er trägt einen Ohrring in Form eines Kreuzes und die Jeans sind am Knie zerrissen - so ist er in vielen Sequenzen zu sehen. Der Influencer hat mit den „Transitions“ eine Nische gefunden und perfektioniert. Seine schnellen Schnitte versuchen Fans in Indien, in Afghanistan oder der Türkei nachzumachen.

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Ein Beispiel: Falco Punch steht auf einer Straße, wirft einen Tennisball in die Höhe. Es wirkt, als flöge die gelbe Filzkugel direkt auf den Betrachter zu. Schon in der nächsten Sekunde aber fängt Falco den Tennisball in seinem Wohnzimmer wieder auf. Untermalt wird der Clip vom englischsprachigen Discopop-Stück „Dynamite“ der südkoreanischen Boygroup BTS. „Meine Videos gucken die Leute wegen der Technik dahinter“, sagt Falco. In einige Videos gewährt er zudem Einblicke in die Erstellung seiner Clips.

Auch wenn es so kurz und einfach aussieht, dahinter steckt stundenlange Arbeit. Falco schreibt ein Konzept und braucht dann zumeist nicht mehr als sein Handy und die Tiktok-App. Er wählt einen beliebten Song aus, drückt den Aufnahmeknopf. „Ich lasse ihn in dem Moment los, ab dem ich einen Schnitt setzen möchte“, erklärt Falco.

Eine andere typische Szene für seine Kunst: Er wirft einen Turnschuh - und in der nächsten Sequenz hat Falco ihn wieder am Fuß. Um den richtigen Moment zu treffen, damit der Übergang unsichtbar wirkt, braucht es unzählige Versuche. Für Überraschungsmomente in den Clips können Effekte mit Flammen oder fliegenden Rosenblättern sorgen. Zur Musik bewegt er oft synchron seine Lippen. Teilweise benutzt er bei seiner Arbeit auch selbst entwickelten Sound, etwa seine Single „1-2-3 Floor“.

Falco Punch begann schon 2016 mit Tiktok Videos

Seine Drehorte sind keine eindrucksvollen Großstadt-Kulissen. Felder, das Wohnzimmer und der Garten seiner Eltern - mehr braucht es nicht. Gastauftritte in den Clips haben seine Mutter, seine Freundin oder der Familienhund. Der Tiktok-Star ist bodenständig, hängt an seiner Heimat. Demnächst will er mit seiner Freundin zusammenziehen, dabei gerne weiter auf dem Land wohnen.

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2016 begann Falco bei Vorläufern von Tiktok Videos zu erstellen. Anfang 2019 nahm seine Karriere richtig Fahrt auf. „Falcos Transition-Videos haben Tiktok in Deutschland mit geprägt“, sagt Yasmina Banaszczuk, bei Tiktok Leitung Plattform-Inhalte, -Strategie, und -Sicherheit in Deutschland und mehreren Nachbarländern. Er gehöre zu den Reichweitenstärksten.

Seine Fans sind laut Falco zwischen 14 und 30 Jahre alt - Zweidrittel sind Mädchen. Inzwischen kann Falco von seinen Einnahmen gut leben: Er integriert Produkte wie Handys, Kameras oder Bildschirme in seine Videos oder wird gebucht, wenn Firmen unter einem Hashtag bei Tiktok eine sogenannte Challenge starten. Bei dieser Herausforderung versuchen die Nutzer unter einem bestimmten Motto eigene Videos zu drehen - etwa solche „Transitions“ hinzubekommen wie Falco.

Falco will in den sozialen Medien Karriere machen

Falco ist sein richtiger Vorname, Punch ein Künstlername. „Schon mit 13 Jahren wollte ich mit meiner ersten Kamera Visual Effects machen“, erinnert sich der Videocreator - so nennen sich die Tiktoker, die selbst Clips erstellen. Der Influencer hat Tischler gelernt, eine anschließende Ausbildung zum Mediengestalter brach er ab. Er wollte seine Zeit lieber in seine Karriere in den sozialen Netzwerken investieren.

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Auch wenn Falco weiß, dass er als Tiktoker wahrscheinlich nicht bis zur Rente sein Geld verdienen kann, so macht er sich um seine Zukunft keine Sorgen: „Ich bin ein sehr technischer Typ“, sagt er. „Ich kann später in dem Bereich einen Job kriegen - auch ohne Ausbildung.“

RND/dpa

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