Thomas Gottschalk über Boris Becker: „In Bezug auf Kohle und Frauen hat er Fehler gemacht“
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Boris Becker (rechts) und Moderator Thomas Gottschalk bei einer Ausgabe von „Wetten dass..?“ im Jahr 2007 (Archivfoto).
© Quelle: picture-alliance / Sven Simon
Nach dem Schuldspruch im Londoner Strafprozess geht die Zitterpartie für Tennislegende Boris Becker weiter. Erst in knapp drei Wochen wird der 54-Jährige erfahren, ob er wegen der Verschleierung von Teilen seines Vermögens in seinem Insolvenzverfahren ins Gefängnis gehen muss – und wenn ja, für wie lange. Einer, der den früheren Tennisstar lange kennt und jetzt Mitgefühl zeigt, ist Entertainer Thomas Gottschalk (71).
„Während wir in der Schule gelernt haben, dass man nichts ausgeben kann, was man nicht besitzt, hat Klein Boris Tennisbälle übers Netz gedroschen. In Bezug auf Kohle und Frauen hat er mehr Fehler gemacht als auf dem Tennisplatz“, sagte Gottschalk der „Bild“-Zeitung.
„Boris hat keine verarmten Omas abgezockt“
Die Einschätzung des Entertainers zum Prozess in London: „Boris hat keine verarmten Omas abgezockt, sondern im schlimmsten Falle sind ein paar reiche Geldgeber etwas ärmer geworden, die sich mit dem Ruhm des Tennisidols schmücken wollten, und das war offensichtlich eine Fehlinvestition. Mein Mitleid mit denen hält sich in Grenzen.“
Kritisch sieht Gottschalk den Umgang der Öffentlichkeit mit Boris Becker. Der sei „ein Athlet, der sportliche Hochleistungen vollbracht und dafür in seinem Leben einen hohen Preis gezahlt hat“. Das Publikum habe „zuerst seine Erfolge beklatscht und berauscht sich jetzt an seinem Niedergang“.
Die Jury hatte Becker am Freitagnachmittag in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Dem Urteil der Geschworenen zufolge hat der frühere Tennisstar Teile seines Vermögens im Insolvenzverfahren bewusst nicht vollständig angegeben. Ihrer Ansicht nach hat er unter anderem eine Immobilie in Leimen verschleiert und unerlaubterweise hohe Summen auf andere Konten überwiesen.
RND/seb/dpa