Henning May suchte sich mehrfach professionelle Hilfe
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Zusammen mit Rapperin Juju gewann Henning May 2019 die 1Live-Krone in der Kategorie “Beste Single”.
© Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa
Henning May hat eine Psychotherapie gemacht. Darüber spricht der Musiker, der unter anderem als Sänger der Band AnnenMayKantereit bekannt ist, in einem neuen Podcast. “Ich habe in meinem Leben immer wieder professionelle Hilfe gesucht. Ich glaube, ab einem bestimmten Punkt kann sich weder deine Beziehung, dein Freund, deine Freundin, deine Mama oder dein Papa das geben”, sagte der 28-Jährige als Gast bei Miriam Davoudvandi im WDR-Podcast “Danke, gut. Der Podcast über Pop und Psyche”.
Zudem seien Partner, Freunde oder Familie auch nicht dafür ausgebildet, professionelle Hilfeleistung zu geben. “Da ist niemand geschult, um dir vernünftig helfen zu können. Deshalb ist es für mich wichtig, zu reflektieren: Schaff ich das gerade alleine oder brauche ich Hilfe – und wenn ja, von wem?”, so der Musiker weiter. Über emotionale Dinge spreche er am meisten mit sich selbst, aber vor allem mit Freunden, aber auch mit Fremden und öffentlich – in seinen Liedern. “Ich versuche mir selbst gut zuzuhören, weil ich glaube, dass das wichtig ist.”
Viel Zeit alleine verbringen für die mentale Gesundheit
Dennoch habe er auch viele Menschen getroffen, die er bis dato nicht kannte, die ihm aber eine große Stütze gewesen seien und die ihm mehr geholfen hätte als ein Psychologe. Er nennt als Beispiel Musikerin Sophie Hunger, mit der er sich einen Proberaum teilte. “Wir haben ein paar sehr gute Gespräche geführt, die mich nachhaltig beeindruckt haben.” Um sich mental gesund zu halten, versuche er viel Zeit alleine zu verbringen, das stärke ihn. Zudem zocke er gerne.
In dem Podcast spricht er auch über das plötzliche Berühmtsein und wie sich das auf seine Sozialkontakte ausgewirkt hat. Es sei wertvoll, dass er viele Freunde habe, die er schon 20 Jahre kenne – also Bindungen, die langfristig sind und vor seinem Durchbruch entstanden sind. Seine Freunde würden ihn auch auffangen, wenn andere schlecht über ihn oder seine Musik sprechen würden. Dennoch brauche er es auch, dass Leute ihn nicht mögen, “davon ernähre ich mich manchmal”, sagt er.
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Henning May: Musik und Fußball lassen Emotionen auch bei Männern zu
Das habe mit dem Thema Männlichkeit zu tun, glaubt er. Musik, Filme, Theater und Fußball könne “emotional outsourcing” sein: “Weil Männer in unserer Gesellschaft schnell als schwach bewertet werden, im Fußball aber kann man weinen. Hier fließen auch mal Tränen, die eigentlich an anderer Stelle geflossen wäre. Das genießen viele Männer”, sagt er.
Die Band AnnenMayKantereit hatte den Durchbruch 2016 mit ihrem zweiten Album “Alles nix Konkretes”. Bereits zuvor war May mit der Single “Hurra die Welt geht unter” zusammen mit K.I.Z. in den deutschen Singlecharts. Den ersten Nummer-eins-Hit hatte er in Deutschland mit “Vermissen” gemeinsam mit der Rapperin Juju im vergangenen Jahr.
RND/msk