Strafmaß wird verkündet

Ghislaine Maxwell: Wie lange muss die Epstein-Vertraute ins Gefängnis?

Ghislaine Maxwell wurde bereits für schuldig empfunden.

Ghislaine Maxwell wurde bereits für schuldig empfunden.

New York. Zuletzt hatte Ghislaine Maxwell Richterin Alison Nathan noch einmal um Milde gebeten. „Sie hatte eine schwierige, traumatische Kindheit mit einem überheblichen, narzisstischen und fordernden Vater“, schrieb einer der Anwälte an das Gericht über Maxwells berühmten Verleger-Vater Robert. Dies habe die heute 60-Jährige anfällig für die Verführung durch Epstein für dessen Missbrauch Minderjähriger gemacht. Am kommenden Dienstag wird Nathan das Strafmaß gegen Epsteins Vertraute wegen Sexualverbrechen verkünden - Maxwell drohen mehrere Jahrzehnte Haft.

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Ende vergangenen Jahres hatten Geschworene Epsteins Ex-Partnerin in mehreren Anklagepunkten, darunter wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken, schuldig gesprochen. Sie stellten damit fest, dass Maxwell als Helferin des bis in höchste Kreise vernetzten Geschäftsmanns eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Mädchen spielte. Maxwell hatte angekündigt, in Berufung zu gehen.

Auf dieser Skizze des Gerichtssaals sitzt Ghislaine Maxwell (Mitte) im Gerichtssaal während ihres Prozesses.

Auf dieser Skizze des Gerichtssaals sitzt Ghislaine Maxwell (Mitte) im Gerichtssaal während ihres Prozesses.

Die Gerichtsverhandlung hatte weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie für viele nach dem Tod des berüchtigten Epsteins als Stellvertreterprozess gesehen wurde. Dieser hatte sich offiziellen Angaben zufolge in seiner Gefängniszelle umgebracht.

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Der Missbrauch zahlreicher Minderjähriger durch Epstein und Maxwell soll über Jahrzehnte auf dessen Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und auf den Virgin Islands stattgefunden haben. Der Fall schlug in den USA auch deshalb hohe Wellen, weil der Unternehmer mit Prominenten wie den Ex-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump, Milliardär Bill Gates und dem britischen Prinzen Andrew bekannt war. Eine frühere Anklage gegen ihn mündete in einem für Epstein sehr vorteilhaften Deal. Spätestens dadurch wurde er zum Symbol einer gesellschaftlichen Elite, die mit allem durchkommt.

Eine „Kultur des Schweigens“

In dem von Epstein betriebenen Missbrauchsring galt Maxwell laut Anklage als „rechte Hand“ des Schwerreichen. Sie spielte nach Überzeugung der Jury eine entscheidende Rolle dabei, das Vertrauen von Mädchen zu gewinnen und sie ihrem ehemaligen Partner zuzuführen. Einige Male sei Maxwell bei Übergriffen sogar anwesend gewesen und habe eine „Kultur des Schweigens“ aufgebaut, um die Taten geheim zu halten. Sie hatte dies der Anklage zufolge deshalb gemacht, um ihr eigenes Luxusleben bei Epstein aufrecht zu erhalten.

Maxwell ist die Tochter des legendären britischen Verlegers Robert Maxwell (1923-1991) und war Anfang der 1990er Jahre nach New York gekommen. Dort traf sie Epstein auf einer der zahlreichen Promi-Partys und war zeitweise mit ihm liiert. Epsteins Umfeld beschrieb ihre Rolle in seinem Leben als eine Mischung aus Angestellter und bester Freundin.

Eine Folge von Epsteins Verbrechen waren in diesem Jahr heftiger Wirbel im britischen Königshaus: Prinz Andrew konnte einen Zivilprozess in den USA wegen Missbrauchsvorwürfen mit einem wohl millionenschweren Vergleich zwar stoppen - doch der Schaden auch für die Royals ist immens. Andrews militärische Rangabzeichen wurden ihm aberkannt. Auf die Anrede „Königliche Hoheit“ muss er ebenfalls verzichten. Die Rückkehr in den engeren Kreis der Royals gilt als so gut wie unmöglich.

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Für Ghislaine Maxwell scheint derweil unwahrscheinlich, dass sie mit einer eher milden Strafe unter zehn Jahren davonkommt. Ob die Bitte um Milde doch Wirkung hatte, wird sich am Dienstag zeigen.

RND/dpa

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