Milliardär fordert mehr Tempo

Bill Gates zum Klimaschutz: „Das schwerste Projekt, das die Menschheit je stemmen musste“

Microsoft-Gründer Bill Gates.

Microsoft-Gründer Bill Gates.

New York. US‑Milliardär Bill Gates befürchtet Stillstand im Kampf gegen die Klimakrise und den Hunger in der Welt. „Die Finanzierung der Klimawende bleibt immer noch ziemlich hinter dem zurück, was nötig wäre“, sagte der 66‑Jährige der Deutschen Presse-Agentur in New York. „Die Geschwindigkeit von Innovation muss sich erhöhen, so dass es auf allen Gebieten günstiger wird, grüne Entscheidungen zu treffen.“

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Die nötigen Umstellungen in der Klimawende seien noch kaum zu allen Menschen durchgedrungen. „Wir haben ein sehr ambitioniertes Null-Emissions-Ziel bis 2050. Da geht es nicht nur um Elektrizität und Pkw, sondern man muss auch auf Zement, Stahl, Landwirtschaft und Flugzeuge schauen – die Investitionen in Forschung und Entwicklungen waren dort nicht groß genug“, sagte Gates am Rande der Goalkeepers-Konferenz seiner Stiftung in New York.

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„Das ist das schwerste Projekt, das die Menschheit je stemmen musste. So ein großer Anteil der physischen Infrastruktur, die wir in den vergangenen 100 Jahren erschaffen haben, muss sich ändern“, mahnte Gates. „Das ist einschüchternd, besonders wenn es um Branchen geht, in denen Emissionen schwerer zu senken sind. Aber der Grad an Ernsthaftigkeit von Regierungen und im privaten Sektor hat auch zugenommen.“

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Reiche Länder hätten eine Verantwortung beim Kampf gegen die großen Krisen der Welt, sagte Gates. „Ich hoffe auch, dass sich die Zivilgesellschaft mehr engagiert – sich zurückzuziehen ist keine Antwort auf diese Probleme.“ Der Microsoft-Gründer investiert mit der mit seiner Ex‑Frau geschaffenen Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung Milliarden Dollar in die Bekämpfung von Krankheit und Armut weltweit.

Gates: „Habe vor, praktisch mein gesamtes Vermögen an die Stiftung zu geben“

Gates hatte im Juli angekündigt, rund 20 Milliarden US‑Dollar an die Stiftung zu übertragen. „Ich habe vor, praktisch mein gesamtes Vermögen an die Stiftung zu geben“, hatte er seinerzeit auf Twitter geschrieben. Die für ihre Bewertungs­methoden teils kritisierte „Forbes“-Liste zu Superreichen schätzt Gates’ Vermögen auf rund 100 Milliarden Dollar.

Die vergangenen Jahre hätten wegen der Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine, der Klimakrise und den daraus entstehenden Problemen in der Nahrungs­versorgung nachdenklicher werden lassen. „Es gibt sehr viel Ernüchterung. Wir haben Schuldenstände in so vielen Ländern, darunter auch afrikanischen, die herausfordernd sind. Wir brauchen an vielen Stellen Geld.“

Die Stiftung hatte am Rande der Goalkeepers-Konferenz Gesundheits- und Entwicklungs­investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Dollar angekündigt. Ein Report der Stiftung hat bilanziert, dass die Welt­gemeinschaft in nahezu allen der bis 2030 ausgerufenen 17 Nachhaltigkeits­ziele der Vereinten Nationen zurückliege.

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Im sechsten Report der Goalkeepers betonte Gates die Notwendigkeit von Fortschritten in der Landwirtschaft, und wie die Nahrungs­versorgung auch mit dem Klimakrise zu tun hat. „In Afrika müssen sie mit Bevölkerungs­wachstum umgehen und deshalb mehr Nahrung anbauen. Sie müssen mit dem Klimawandel umgehen, den sie nicht ausgelöst haben, weshalb es zwingender als je zuvor ist, ihnen zu helfen“, sagte Gates der dpa. „Wenn man in irgendeiner Form über die Anpassung an den Klimawandel nachdenkt, dann stehen Fortschritte in der Landwirtschaft ganz oben auf der Liste dessen, was die Welt tun muss.“

RND/dpa

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