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Prozess gegen Ex-Mann Johnny Depp

Amber Heard spricht erstmals nach Urteil: Habe keinen fairen Prozess bekommen

Amber Heard während des Prozesses.

Amber Heard während des Prozesses.

New York. US-Schauspielerin Amber Heard hat erstmals seit der aufsehenerregenden gerichtlichen Auseinandersetzung mit ihrem Ex-Mann Johnny Depp ein Interview gegeben und dabei gesagt, dass sie keinen fairen Prozess bekommen habe – vor allem mit Blick auf die Rolle sozialer Medien während des Verfahrens.

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„Selbst jemand, der sicher ist, dass ich all diesen Hass und diese Boshaftigkeit verdiene, selbst wenn du denkst, dass ich lüge, kannst du mir immer noch nicht in die Augen sehen und mir sagen, dass du denkst, dass die Darstellung in sozialen Medien ausgewogen war“, sagte Heard in der am Montag ausgestrahlten „Today“-Show des Fernsehsenders NBC zu Moderatorin Savannah Guthrie. „Du kannst mir nicht sagen, dass du das für fair hältst.“

Der Jury gebe sie aber nicht die Schuld, sagte Heard mit Blick auf die Geschworenen in dem Prozess. Diese hatten sie für schuldig befunden, Misshandlungsvorwürfe gegen Depp erfunden zu haben. Sie sprachen Depp deshalb mehr als 10 Millionen Dollar Schadenersatz zu. „Ich verstehe es tatsächlich. Er ist ein beliebter Charakter und Menschen haben das Gefühl, ihn zu kennen. Er ist ein fantastischer Schauspieler“, sagte Heard.

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„Today“ wollte am Dienstag und Mittwoch mehr von dem Interview mit Heard senden. Es wurde fast zwei Wochen nach dem Schuldspruch ausgestrahlt, in dessen Rahmen auch Heard 2 Millionen Dollar wegen Verleumdung durch einen Anwalt des „Fluch der Karibik“-Stars zugesprochen wurden.

Im Zivilprozess vor dem Bezirksgericht in Fairfax im US-Staat Virginia ging es um die Frage, ob Heard ihren Ex verleumdete, als sie 2018 in einem Gastbeitrag für die Zeitung „Washington Post“ über Erfahrungen mit häuslicher Gewalt berichtete. Von Depp war in dem Artikel keine Rede, doch sahen er und seine Anwälte einen klaren Hinweis auf Vorwürfe, die Heard im Rahmen ihrer Scheidung 2016 erhob.

„Wie hätten sie nicht zu diesem Schluss kommen sollen?“

Guthrie befragte Heard in den am Montag ausgestrahlten Ausschnitten zu ihrer Glaubwürdigkeit und dazu, was dies für die Geschworenen bedeutet habe. „Es gibt keine höfliche Art, es zu sagen. Die Jury hat sich die von dir vorgelegten Beweise angesehen. Sie hat sich deine Aussage angehört und dir nicht geglaubt“, sagte Guthrie. „Sie dachten, du lügst.“

Heard antwortete: „Wie hätten sie nicht zu diesem Schluss kommen sollen?“ Die Geschworenen hätten wochenlang auf ihren Stühlen gesessen und die Aussagen von „bezahlten Angestellten“ und Zeugen gehört, die die Schauspielerin als beliebig beschrieb.

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Depp, der seit dem Urteil bislang noch kein formelles Interview zu dem Fall gegeben hat, hatte gesagt, das Urteil habe „mir mein Leben zurückgegeben.“ Heard hatte nach dem Urteil erklärt, sie sei untröstlich. Ihre Anwältin sagte in einem separaten „Today“-Interview, ihre Mandantin sei in sozialen Netzwerken „dämonisiert“ worden und plane, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

„Es ist mir egal, was man über mich denkt oder welche Urteile man darüber fällen will, was in der Privatsphäre meines Zuhauses, in meiner Ehe, hinter verschlossenen Türen passiert ist. Ich gehe nicht davon aus, dass der Durchschnittsmensch diese Dinge wissen sollte, und deshalb nehme ich es nicht persönlich“, sagte Heard zu Guthrie.

RND/AP/seb

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