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Zwei Jahre nach dem rassistischen Terror in Hanau: neun Namen, die wir niemals vergessen sollten

„Niemals vergessen“: Unter der Friedensbrücke in Frankfurt erinnert ein 27 Meter langes Gedenkgraffito an die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau am 19. Februar 2020.

„Niemals vergessen“: Unter der Friedensbrücke in Frankfurt erinnert ein 27 Meter langes Gedenkgraffito an die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau am 19. Februar 2020.

Berlin. Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtovic, Vili Viorel Paun, Fatih Saracoglu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov – diese neun Menschen wurden am 19. Februar 2020 Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau. Der Jüngste von ihnen, Said Nesar Hashemi, wurde nur 21 Jahre alt, der Älteste, Gökhan Gültekin, starb mit 37.

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Sie alle hinterließen Familien und Freunde, deren Leben nie wieder so sein wird wie vor diesem grausamen Tag. Die Politik, die Sicherheitsbehörden und unsere Gesellschaft als Ganzes sind ihnen im Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus verpflichtet.

Der Anschlag von Hanau steht in einer langen Reihe schwerster rechtsextremer Gewalttaten und Terroranschläge: das Oktoberfestattentat von 1980, die pogromartigen Ausschreitungen von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen, die tödlichen Brandanschläge von Mölln und Solingen, die Morde des NSU, der antisemitische und rassistische Anschlag von Halle und der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.

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Diese Aufzählung ist keineswegs vollständig. Mehr als 200 Todesopfer rechter Gewalt zählt die Amadeu-Antonio-Stiftung allein seit der Wiedervereinigung.

Die Täter verletzen nicht nur ihre direkten Opfer. Die Taten versetzen ganze Teile der Bevölkerung in Angst. Angst, selbst durch die eigene Herkunft oder Hautfarbe, durch die Religion, Sexualität oder politische Überzeugung Ziel der Gewalt zu werden. Angst um Kinder, Geschwister, Freunde.

Umso wichtiger, dass nicht nur dem mörderischen Handeln Einhalt geboten wird, sondern auch der Ideologie, die diese Taten beflügelt. Einer Ideologie der Abwertung und Ausgrenzung, die Menschen zu Minderwertigen und Fremden erklärt. Das Eintreten gegen solche Menschenverachtung muss die tägliche Aufgabe aller Demokratinnen und Demokraten sein.

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