Zum 1. Juli: Renten steigen stärker als erwartet
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ARCHIV - 17.03.2013, Bayern, Würzburg: ILLUSTRATION - Eine ältere Frau hält verschiedene Euronoten in der Hand. Rentnerinnen und Rentner erhalten ab Sommer mehr Geld. Wie das Bundesarbeitsministerium am Montag mitteilte, steigt die Rente zum 1. Juli in Westdeutschland um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern um 5,86 Prozent. Damit gelte in West und Ost dann ein gleich hoher aktueller Rentenwert. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
© Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Berlin. Die Renten steigen dieses Jahr stärker als zunächst erwartet. Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung hervor, die am Montag veröffentlicht wurden. Demnach steigen die Renten in Ostdeutschland ab Juli 2023 um 5,86 Prozent und in Westdeutschland um 4,39 Prozent.
Noch im November 2022 ging man von einer Erhöhung um 4,2 Prozent im Osten und 3,5 Prozent im Westen aus. Die endgültige Erhöhung steht wie jedes Jahr erst im Frühjahr fest. Mit der Rentenerhöhung wird die Angleichung der Ost- an die Westrenten bereits ein Jahr früher als geplant erreicht. Der Rentenwert liegt damit im Osten und im Westen bei 37,60 Euro. Die Erhöhung bleibt aber dennoch hinter der Inflationsrate zurück.
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Heil verweist auf Arbeitsmarkt „in guter Verfassung“
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zufolge ist das Plus bei den Renten wegen des stabilen Arbeitsmarkts realisierbar. „Erhöhungen sind möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen“, teilte der SPD-Politiker am Montag mit. „Das Sicherungsniveau bleibt stabil bei über 48 Prozent“, ergänzte der Minister mit Blick auf das Rentenniveau, das das Verhältnis zwischen der Standardrente und dem Durchschnittseinkommen widerspiegelt.
„Ich will die gesetzliche Rente langfristig stabilisieren, damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können“, fügte Heil hinzu. „Deshalb werden wir die Haltelinie von 48 Prozent über das Jahr 2025 hinaus sichern, damit die gesetzliche Rente verlässlich bleibt.“ Die sogenannte Haltelinie gewährleistet, dass das Rentenniveau nicht absinkt.
Zur zweiten Haltelinie, die den Beitragssatz bis 2025 bei 20 Prozent deckelt, äußerte sich der Minister nicht. Die soll nach RND-Informationen nicht erneut eingezogen werden. Heil hatte aber jüngst im RND-Interview versichert, dass der Beitragssatz auch nach 2025 nicht massiv ansteigen werde.
Aus Sicht der Linken im Bundestag ist die Erhöhung trotz allem ungenügend: „Das bedeutet eine reale Minusrunde, einen erheblichen Kaufkraftverlust für Rentnerinnen und Rentner“, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Angesichts der Inflation sei in diesem Jahr eine außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent nötig. „Sie ist mit gezielten Einsparungen finanzierbar“, sagte Bartsch und forderte „auskömmliche Renten statt immer mehr Mittel für Rüstung“.
RND/mnd