Wegen Wirtschaftskrise: Sri Lanka bittet Russland um Hilfe
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In Colombo protestieren Studenten am 5. April 2022 vor der Residenz des srilankischen Premierministers Mahinda Rajapaksa gegen die Wirtschaftskrise. Die Protestierenden fordern den Rücktritt von Präsident Gotabaya Rajapaksa, den sie für die schlimmste Wirtschaftskrise der jüngeren Geschichte des Landes verantwortlich machen.
© Quelle: IMAGO/NurPhoto
Colombo/Moskau. Angesichts einer schweren Wirtschaftskrise hat Sri Lankas Regierung Russland um Hilfe gebeten. Präsident Gotabaya Rajapaksa bat seinen russischen Kollegen Wladimir Putin in einem Telefonat unter anderem um einen Kredit zum Kauf von Benzin, wie er auf Twitter schrieb. Ein Mitarbeiter des Energieministeriums in Sri Lanka erklärte am Donnerstag, es seien bereits zwei Vertreter russischer Ölfirmen in der Hauptstadt Colombo angekommen.
Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte, dass es bei dem Gespräch am Mittwoch um eine mögliche Hilfe gegangen sei. Es sei allerdings bisher keine Entscheidung getroffen worden. Russland müsse erst seine Möglichkeiten ausloten und die Frage klären, sagte er.
Schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten
Der südlich von Indien gelegene Inselstaat befindet sich in seiner schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Angesichts eines Mangels an Devisen hat das Land Mühe, genügend Treibstoff, Gas, Medikamente und Essen zu importieren. Das hoch verschuldete Land hofft auch auf die Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Präsident Rajapaksa schrieb am Mittwoch auf Twitter weiter, er habe Putin auch gebeten, dafür zu sorgen, dass die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot Sri Lanka wieder anfliegen werde. Russische Urlauber sind für das auf Tourismus angewiesene Sri Lanka eine wichtige Einnahmequelle. Sri Lanka hat Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht kritisiert.
RND/dpa