E-Paper
Hafenstadt am Asowschen Meer

„Wie in Leningrad“: Bürgermeister von Mariupol warnt vor russischer Belagerung

Nach Angaben des Bürgermeisters von Mariupol, Boitschenko, versuchen russische Truppen, die ukrainische Hafenstadt Mariupol zu belagern. Auch der Zugang zu Strom, Nahrung, Wasser, Heizung und Transport würden abgeschnitten. Sollte Mariupol eingenommen werden, hätte Russland volle Kontrolle über das Asowsche Meer, so Experten. Archivbild: 24.02.2022, Ukraine, Mariupol: Blick über einige Wohnhäuser in der Stadt Mariupol.

Nach Angaben des Bürgermeisters von Mariupol, Boitschenko, versuchen russische Truppen, die ukrainische Hafenstadt Mariupol zu belagern. Auch der Zugang zu Strom, Nahrung, Wasser, Heizung und Transport würden abgeschnitten. Sollte Mariupol eingenommen werden, hätte Russland volle Kontrolle über das Asowsche Meer, so Experten. Archivbild: 24.02.2022, Ukraine, Mariupol: Blick über einige Wohnhäuser in der Stadt Mariupol.

Mariupol. Nach Angaben des Bürgermeisters von Mariupol versuchen russische Truppen, die ukrainische Hafenstadt Mariupol zu belagern und sie von Strom, Nahrung, Wasser, Heizung und Transport abzuschneiden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Sie versuchen hier, eine Blockade zu errichten, genau wie in Leningrad“, sagte Wadym Boitschenko in einer Erklärung, die sich auf die schreckliche Belagerung der zweitgrößten Stadt Russlands durch die Nazis im Zweiten Weltkriegs mit Hunderttausenden Toten bezog.

+++ Alle Entwicklungen zu Putins Krieg in der Ukraine im Liveblog +++

„Diese Bastarde konnten uns nicht brechen. Deshalb versuchen sie jetzt, uns daran zu hindern, die Strom-, Wasser- und Heizungsversorgung zu reparieren“, sagte Boitschenko und fügte hinzu, dass russische Truppen auch die Eisenbahnverbindung beschädigt hätten. „Sie haben die Züge zerstört, damit wir unsere Frauen, Kinder und älteren Menschen nicht evakuieren konnten.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Eine Woche nach Beginn der Invasion sind russische Truppen bis zur Südfront der Ukraine vorgerückt. Zuvor hatten sie Cherson, eine Stadt am Schwarzen Meer mit 290.000 Einwohnern, nach einer dreitägigen Belagerung erobert. Auch hier hatte es an Nahrung und Medikamenten gemangelt.

Mariupol ist eine wichtige Hafenstadt mit rund 400.000 Einwohnern östlich von Cherson am Asowschen Meer. Eine Belagerung sei für die Stadt im tiefsten Winter ohne Wasser und Strom kaum auszuhalten, meinen Experten.

Die Stadt gilt als strategisch wichtig für die russische Kriegsführung: Sollten die russischen Streitkräfte Mariupol einnehmen, würde Russland die volle Kontrolle über das Asowsche Meer erlangen. Seit der Annexion der Krim in 2014 hatte Russland bereits seine Kontrolle über das Meer ausgeweitet. Experten halten eine Eroberung von Mariupol jedoch vor allem für einen symbolischen Sieg.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

RND/AP/hyd

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken