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Wahlkampf um CDU-Vorsitz: Braun holt Güler und Schön in sein Team

CDU-Vorsitzkandidat Helge Braun hat die Bundestagsabgeordnete und frühere NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (l.) als Kandidatin für das Amt der Generalsekretärin sowie die Digitalpolitikerin und bisherige stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Nadine Schön, als Leiterin der Programm- und Strukturabteilung vorgeschlagen.

CDU-Vorsitzkandidat Helge Braun hat die Bundestagsabgeordnete und frühere NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (l.) als Kandidatin für das Amt der Generalsekretärin sowie die Digitalpolitikerin und bisherige stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Nadine Schön, als Leiterin der Programm- und Strukturabteilung vorgeschlagen.

Berlin/Hannover. CDU-Vorsitzkandidat Helge Braun hat die Bundestagsabgeordnete und frühere NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler als Kandidatin für das Amt der Generalsekretärin vorgeschlagen. Falls er gewählt werde, solle Güler Generalsekretärin werden, weil sie diskutieren, manchmal polarisieren und integrieren könne, sagte der geschäftsführende Kanzleramtschef am Montag bei der Präsentation seines Teams in Berlin. Die Digitalpolitikerin und bisherige stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Nadine Schön, solle Leiterin der Programm- und Strukturabteilung werden.

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Die 38-jährige Saarländerin Schön war bisher stellvertretende Vorsitzende der Unions­bundestagsfraktion und trat vor allem als Expertin für Familien- und Digitalpolitik auf. Ex-CDU-Chefin und Noch-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer verzichtete nach der Bundestagswahl auf ihr Abgeordnetenmandat, um Schön ein Nachrücken ins Parlament zu ermöglichen. Die 41-jährige Güler war im Kabinett des bisherigen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet Integrationsbeauftragte. Sie sitzt seit der Wahl erstmals im Bundestag. Beide gelten als Vertreterinnen einer liberalen CDU.

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Brauns Konkurrenten um den CDU-Vorsitz, Norbert Röttgen und Friedrich Merz, haben ebenfalls Frauen an ihre Seite geholt: Der Außenpolitiker Röttgen stellte die Hamburger Kommunalpolitikerin und Vorsitzende der Hamburger Frauen-Union, Franziska Hoppermann, als seine designierte Generalsekretärin vor. Der Wirtschaftspolitiker Merz setzt neben dem Berliner Ex-Sozialsenator Mario Czaja als Generalsekretär auf die baden-württembergische Kommunalpolitikerin Christina Stumpp als stellvertretende Generalsekretärin.

Braun: Müssen bodenständig und bürgernah sein

Braun sagte, die CDU brauche eine grundlegende Erneuerung – „grundlegende Erneuerung in den Köpfen, grundlegende Erneuerung in den Inhalten und auch eine grundlegende Erneuerung in der Organisation“. Es müsse wieder interessant sein, zur CDU zu kommen und in ihr mitzuarbeiten. Braun betonte, wenn die CDU Wahlen wieder mit breiter Zustimmung gewinnen wolle, müsse sie attraktiv für breite Schichten der Gesellschaft sein. „Aus meiner Sicht heißt das: Wir müssen bodenständig und wir müssen bürgernah sein.“

Die CDU müsse zudem dafür sorgen, dass alle ihre Wurzeln als gleichgewichtig wahrgenommen werden. Hier hätten sich im Wahlkampf und in den vergangenen Jahren erhebliche Probleme gezeigt. „Gerade unsere sozialen Wurzeln sind im Wahlkampf nicht genügend deutlich geworden. Aus meiner Sicht muss die CDU immer für die hart arbeitende Bevölkerung mit ihren Alltagssorgen da sein, und ihre Anliegen müssen für uns im Mittelpunkt stehen.“

Es gehe um Fragen wie die Sicherheit des Arbeitsplatzes, der Altersversorgung und des Wohnumfeldes wie Mieten. „Das sind alles Themen, die müssen für die CDU ein Herzensanliegen sein. Und da müssen wir klare und einfache Antworten darauf haben.“

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Auch die konservativen Wurzeln der CDU müssten hinreichend deutlich werden, sagte Braun. Das betreffe zum Beispiel die innere Sicherheit und den Kampf gegen organisierte Krimina­lität, Terrorismus und Extremismus.

Neben Braun bewerben sich Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen um die Nachfolge des bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidat gescheiterten Laschet. Erstmals sollen die rund 400.000 Mitglieder in einer Anfang Dezember startenden Befragung eine Vorentscheidung über den künftigen Vorsitzenden treffen. Gewählt werden soll der neue Vorsitzende am 21. Januar von den 1001 Delegierten bei einem Parteitag in Hannover.

RND/vat/jst/dpa

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