Bericht: Bundesregierung genehmigt Verkauf von 100 Panzerhaubitzen
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Eine Panzerhaubitze 2000 auf dem Gelände einer Bundeswehrkaserne. (Archivbild)
© Quelle: Silas Stein/dpa
Die Bundesregierung hat offenbar den Verkauf von 100 Panzerhaubitzen an die Ukraine genehmigt. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ soll der deutsche Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) am 13. Juli eine Herstellungsgenehmigung für die Systeme vom Typ Panzerhaubitze 2000 vom Bundeswirtschaftsministerium erhalten haben. Das zuständige Ministerium von Robert Habeck (Grüne) wollte die Berichte auf Anfrage des RND weder bestätigen noch dementieren.
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Bereits im April hatte Kiew bei Krauss-Maffei Wegmann angefragt, ob es möglich wäre, die Haubitzen auch direkt beim Hersteller zu erwerben – der KMW gab daraufhin ein entsprechendes Angebot ab.
Budget von 1,7 Milliarden Euro – das Dreifache der bisherigen Waffenlieferungen
Dem Bericht zufolge soll der Rüstungshersteller den Deal nun bestätigt haben. Man habe am 11. Juli einen entsprechenden Antrag beim Wirtschaftsministerium gestellt und zwei Tage später eine Genehmigung für die Produktion erhalten, hieß es seitens eines Sprechers. Das Budget soll demnach bei 1,7 Milliarden Euro liegen – das würde fast das Dreifache der bislang erfolgten Waffenlieferungen bedeuten.
Die Produktion der Waffensysteme soll laut KMW nun beginnen. Ein Datum für die erste Lieferung der Haubitzen an die Ukraine stehe noch nicht fest. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Produktion aller Haubitzen mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird und damit in erster Linie die langfristige Stärkung der ukrainischen Armee im Fokus steht.
In den vergangenen Wochen hatte die Bundesregierung bereits Systeme vom Typ Panzerhaubitze 2000 aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine geliefert. Ukrainische Soldatinnen und Soldaten waren in Deutschland daran ausgebildet worden.
Haubitze soll besonders effektiv sein
Nach Angaben der Bundeswehr sei eine Haubitze etwa elf Meter lang und jeweils dreieinhalb Meter breit und hoch. Auf seinen Panzerketten erreiche es trotz seines Gewichts von 57 Tonnen bis zu 60 km/h. „Mit der eingeführten Standardmunition erreicht die Haubitze Schussentfernungen von 30 Kilometern, mit reichweitengesteigerter Munition sind sogar 40 Kilometer möglich“, heißt es.
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© Quelle: dpa
Bis zu sechs Granaten soll sie so abfeuern können, die gleichzeitig ein Ziel treffen können. Das sei wegen eines schnell veränderbaren Abschusswinkels möglich. Damit sind besonders effektive Angriffe möglich. Acht bis zehn Schüsse in der Minute schafft das Geschütz.
Die Besatzung umfasst fünf Personen. Greifen die Soldatinnen und Soldaten auf automatisierte Prozesse zurück, reichen drei Leute. Da die Mannschaft in dem Gefährt Platz hat und das Geschütz aus einer langen Kanone besteht, erinnert die Haubitze stark an einen Panzer.
RND/sz
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