Von Greifswald nach Drohobytsch: Wie deutsche Städte ihren Partnern helfen
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Flüchtlinge am Bahnhof von Lwiw. Die Stadt Drohobytsch und die umliegende Region haben mehr als 14.000 Binnenflüchtlinge aufgenommen.
© Quelle: Bernat Armangue/AP/dpa
Greifswald. Schulmöbel für drei Klassenzimmer und Schulhof-Spielgeräte liegen säuberlich verpackt in einer Lagerhalle der Universitätsmedizin Greifswald, außerdem 75 Laptops. In wenigen Tagen sollen sie auf die Reise nach Drohobytsch bei Lwiw (Lemberg) in der Westukraine gehen.
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„Die Stadt Drohobytsch und die umliegende Region haben weit mehr als 14 000 Binnenflüchtlinge aufgenommen und sind enorm gefordert“, sagte die Beauftragte für Städtepartnerschaften der Hansestadt Greifswald, Anett Dahms, der Deutschen Presse-Agentur. Zur Versorgung der Flüchtlinge wolle Drohobytsch unter anderem eine neue Schule errichten, dabei wolle man helfen.
30 Städte in Deutschland beteiligen sich bislang
Die Möbel, Laptops und Spielgeräte hat die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesentwicklungshilfeministeriums geliefert, das die Hilfsgüter bezahlt. Die Hansestadt packt noch batteriebetriebene Lampen samt Batterien, Kerzen, haltbare Nahrungsmittel und weitere benötigte Sachen dazu.
Greifswald ist eine von bislang 30 Städten in Deutschland, die an der Hilfsaktion teilnehmen und ein Hilfsgüterpaket bestellt haben. Die GIZ stellt fünf Pakete zur Verfügung, aus denen die deutschen Kommunen mit ihren ukrainischen Partnern auswählen können: Kälteschutz (Heizöfen), Versorgung und Verpflegung (mobile Küchen und Lebensmittel), Kinder und Jugendschutz (Ausstattung von Schulen mit Tischen, Stühlen, Tablets, Spielgeräten), Kommunalfahrzeuge (zum Beispiel Minibusse und Ambulanzen) und Generatoren.
GIZ stellt 3,6 Millionen Euro für Hilfsgüter bereit
„Welche Hilfspakete benötigt werden, erheben die deutschen Kommunen innerhalb ihrer Partnerschaften selbst“, sagte eine Sprecherin der GIZ der Deutschen-Presse-Agentur. „Ebenso kümmern sie sich um den Transport und die Übergabe der Güter an ihre ukrainischen Partnergemeinden.“
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Spielgeräte und Schulausrüstung stehen in einem Lager in Greifswald bereit für den Transport nach Drohobytsch, in der Ukraine.
© Quelle: Stefan Sauer/dpa
Das Interesse deutscher Städte ist nach Worten der Sprecherin groß. Bisher haben demnach 30 Kommunen Hilfspakete erbeten. Alle sollen noch in diesem Jahr geliefert werden. Weitere Städte und Gemeinden hätten Interesse bekundet. Der GIZ stünden für die Beschaffung der Hilfsgüter rund 3,6 Millionen Euro zur Verfügung.
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© Quelle: Reuters
Die Schweriner Europaministerin Bettina Martin (SPD) gab unterdessen bekannt, das Land werde die 4000 Euro Transportkosten für die Hilfslieferung aus Greifswald nach Drohobytsch übernehmen. Sie kündigte weitere Hilfsaktionen für die kommenden Monate an. „Es geht darum, den Menschen in der Ukraine durch diesen schweren Winter zu helfen und sie beim Wiederaufbau ihrer Heimat zu unterstützen“, betonte Martin.
RND/dpa