Verbände-Allianz warnt vor Grundsteuerreform: Finanzämter und Steuerberater „am Limit“
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Ein Formular zur Angabe des Grundsteuerwerts für die Grundsteuer (Symbolbild).
© Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/Symbolbild
Berlin. Eine Verbände-Allianz hat sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen die Grundsteuer-Reform positioniert. „Bescheide zur Feststellung des Grundsteuerwertes sollten unbedingt vorläufig erlassen werden“, heißt es laut „Bild“ in dem Schreiben des Bundes der Steuerzahler (BdSt), der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), des Deutschen Steuerberaterverbandes (DStV) und des Eigentümerverbandes Haus & Grund, das der Zeitung vorliegt (Montag). Bis Ende Januar haben Immobilienbesitzer Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben – viele Millionen müssen noch liefern.
„Schon jetzt sind etliche Einsprüche und Klagen anhängig, die sich – aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken – erneut gegen die Berechnungsmethoden der neuen Grundsteuer richteten“, sagte Reiner Holznagel, Präsident des Bund der Steuerzahler, der Zeitung. Das Bundesverfassungsgericht hatte eine Reform gefordert, weil die Finanzämter zuletzt den Wert einer Immobilie auf der Grundlage völlig veralteter Daten kalkulierten.
Warnung vor Folgen der Reform
Erklärtes Ziel der Allianz sei es, eine Einspruchswelle zu verhindern und somit allen Eigentümern Sicherheit zu verschaffen sowie die Finanzverwaltung und Steuerberater zu entlasten. Florian Köbler, Chef der Steuergewerkschaft DSTG, warnte vor den Folgen der Reform. „Sowohl die Finanzverwaltung als auch die Steuerberaterinnen und Steuerberater sind wegen der Grundsteuerreform und den Entlastungspaketen der Bundesregierung schon jetzt am Limit.“
Es sei zu befürchten, dass sich die Bearbeitungszeiten von Einkommensteuererklärungen verlängerten und die Steuerpflichtigen länger auf die Steuererstattung warten müssten.
Mehr als zwei Drittel haben Grundsteuererklärung abgegeben
Mehr als zwei Drittel der Immobilienbesitzer gaben kurz vor dem Ende der Abgabefrist ihre Grundsteuererklärung ab. Wie ein Sprecher des Bundfinanzministeriums am Montag sagte, seien bis zum 29. Januar bundesweit etwa 59,77 Prozent der insgesamt erwarteten Erklärungen elektronisch übermittelt worden. Zudem seien bundesweit geschätzt etwa 9,09 Prozent der Erklärungen auf einem Papiervordruck eingegangen. Die Quote der eingegangenen Erklärungen liege demzufolge insgesamt bei etwa 68,86 Prozent. Die Abgabefrist endet am Dienstag.
RND/dpa