US-Verteidigungsminister Austin: Ranghoher IS-Extremist in Somalia getötet
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US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Washington. US-Spezialkräfte haben im Norden Somalias einen Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat getötet. Bei dem Einsatz vom Mittwoch seien neben Bilal al-Sudani zehn weitere Gefolgsleute der Extremistengruppe getötet worden, teilte die US-Regierung am Donnerstag mit. Zivilisten seien bei der Aktion in einer von Höhlen durchzogenen, abgelegenen Gebirgsregion nicht zu Schaden gekommen. Aus US-Regierungskreisen verlautete, dass ein am Einsatz beteiligter Amerikaner von einem Militärhund gebissen worden, aber nicht schwer verletzt worden sei.
Al-Sudani war seit Jahren auf dem Radar von US-Geheimdienstlern. Er habe eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung von Aktivitäten der Terrormiliz in Afrika und eines IS-Ablegers in Afghanistan gespielt, erklärte Pentagonchef Lloyd Austin.
IS-Extremist sollte wohl ursprünglich festgenommen werden
Über Details zum Ablauf des Spezialeinsatzes oder den Umständen rund um die Tötung Al-Sudanis machten die USA nur wenige Angaben. Eine eingeweihte Gewährsperson teilte mit, die US-Truppen hätten den ranghohen Extremisten ursprünglich festnehmen wollen, doch habe sich dies im Laufe der Operation nicht als „machbar“ erwiesen.
US-Präsident Joe Biden wurde vergangene Woche über Einzelheiten der beabsichtigten Mission in Somalia unterrichtet, der monatelange Planungen vorausgegangen waren, wie zwei Mitglieder seiner Regierung mitteilten. Auf Empfehlung von Verteidigungsminister Austin und Generalstabschef Mark Milley habe Biden den Einsatz dann diese Woche genehmigt.
Austin: Einsatz habe USA und Verbündete sicherer gemacht
Das US-Finanzministerium hatte Al-Sudani 2012 zunächst wegen seiner Umtriebe für Al-Shabaab im Visier, einer vornehmlich in Somalia aktiven Terrorgruppe. So habe er ausländischen Kämpfern bei ihren Reisen zu einem Al-Shabaab-Trainingslager geholfen, teilte ein US-Regierungsvertreter mit. Für gewalttätige Extremisten in Somalia habe Al-Sudani ebenfalls finanzielle Angelegenheiten geregelt.
Im vergangenen Jahr verdächtigte das US-Finanzministerium Al-Sudani, eng mit dem IS-Gefolgsmann Abdella Hussein Abadigga kollaboriert zu haben. Dieser soll demnach junge Männer in Südafrika rekrutiert und in Camps geschickt haben, wo sie an Waffen geschult wurden. Abadigga kontrollierte den Angaben zufolge zwei Moscheen in Südafrika und nutzte seine Machtposition aus, um von Mitgliedern der Gotteshäuser Geld zu erpressen. Nach Einschätzung des US-Finanzministeriums betrachtete Al-Sudani ihn als einen Vertrauten, der dabei helfen konnte, dass sich IS-Unterstützer in Südafrika besser organisieren.
In einer Erklärung von Pentagonchef Austin hieß es, der Einsatz gegen Al-Sudani habe die USA und deren Verbündete sicherer gemacht.
RND/AP