Ausbeutung in USA

Washington nach Bericht über Kinderarbeit von Migranten unter Druck

Die US-Regierung steht nach einem Bericht über eine massive Zunahme illegaler Ausbeutung von Migrantenkindern durch amerikanische Unternehmen unter Handlungsdruck.

Die US-Regierung steht nach einem Bericht über eine massive Zunahme illegaler Ausbeutung von Migrantenkindern durch amerikanische Unternehmen unter Handlungsdruck.

Washington. Die US-Regierung steht nach einem Bericht über eine massive Zunahme illegaler Ausbeutung von Migrantenkindern durch amerikanische Unternehmen unter Handlungsdruck. Bei Recherchen machte die Zeitung „New York Times“ mehr als 100 Minderjährige - davon einige erst zwölf Jahre alt - ausfindig, die angaben, bei kleinen und großen Firmen im ganzen Land Nachtschichten und gefährliche Jobs übernehmen zu müssen. Im vergangenen Jahr seien fast 4000 Kinder und Jugendliche bei Hunderten Unternehmen tätig gewesen, die damit gegen US-Arbeitsgesetze verstoßen hätten - ein dramatischer Anstieg in den vergangenen fünf Jahren.

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In der Kritik steht vor allem Gesundheits- und Sozialminister Xavier Becerra, der seine Belegschaft in einer von der „New York Times“ enthüllten Videobotschaft drängte, an der Südgrenze aufgegriffene Migrantenkinder schneller aus Unterkünften des Bundes zu entlassen - und dabei die Fließbandarbeit bei Autobauern als gutes Beispiel für mehr Effizienz bemühte.

Kritiker sehen Systemversagen

„Wenn Henry Ford das in seinen Fabriken gesehen hätte, wäre er nie berühmt und reich geworden“, sagte Becerra bei einer Online-Sitzung mit Untergebenen in der Aufnahme, die vom vergangenen Sommer stammt. „Dies ist nicht die Art und Weise, wie man ein Fließband betreibt.“ Er verstehe zwar, dass „Kinder keine Geräte“ seien, ergänzte der Minister. „Aber das können wir viel besser hinbekommen.“

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Kritiker werfen der Regierung von Präsident Joe Biden nun vor, Kinder zu schnell aus Unterkünften sowie staatlicher Obhut zu entlassen und sie damit in eine Lage zu bringen, in der sie anfälliger seien, Opfer von Kinderarbeit zu werden.

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Auf eine Reporterfrage nach der Zukunft Becerras im Lichte des neuen Berichts der „New York Times“ entgegnete Regierungssprecherin Karine Jean-Pierre am Montag (Ortszeit), dass Biden nach wie vor „volles Vertrauen“ in seinen Minister habe. Natürlich sei der Präsident nicht der Ansicht, dass man beim Umgang mit Migranten so vorgehen sollte wie bei einem Fließband, und auch Becerra sehe das so. Der Gesundheits- und Sozialminister gilt seit langem als Fürsprecher für Belange von Migranten und verweist oft auf die Erfahrungen seiner aus Mexiko in die USA eingewanderten Eltern.

Arbeitsgruppe soll Ausbeutung stoppen

Becerras Ministerium und das Arbeitsministerium kündigten am Montag eine Arbeitsgruppe an, die sich mit Maßnahmen gegen die zunehmende Ausbeutung von Minderjährigen durch Unternehmen befassen soll. Zudem versprachen die Behörden, das weitere Schicksal von jungen Migranten gründlicher nachzuverfolgen, die aus Unterkünften verlegt werden und dann bei Bürgen und Paten in den USA unterkommen.

Das Gesundheits- und Sozialministerium will die Betroffenen auch künftig bei der Schulanmeldung unterstützen; zudem müssen sich Bundesbedienstete um Kinder und Jugendliche kümmern, die bei einer Hotline des US-Büros für die Neuansiedlung von Flüchtlingen anrufen und Sorgen um ihre Sicherheit melden. Das Arbeitsministerium drohte zudem mit einem Lieferstopp für Produkte, die durch Kinderarbeit hergestellt worden sind.

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Die US-Regierung hat Mühe, mit dem starken Andrang von illegal über die Südgrenze einreisenden Migranten umzugehen. Dies gilt unter anderem für alleinreisende Kinder. Im Finanzjahr, das im September endete, wurden rund 2,4 Millionen Mal Asylsuchende gestoppt - ein Anstieg um 37 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor mit rund 1,7 Millionen Zugriffen.

RND/AP

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