Unterfinanziert: Grünen-Chefin Lang kündigt bundeseinheitliche Regelung für Frauenhäuser an
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Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
© Quelle: Julian Weber/dpa
Berlin. Grünen-Chefin Ricarda Lang hat angekündigt, dass die Ampelregierung noch in dieser Wahlperiode die Finanzierung von Frauenhäusern bundeseinheitlich gesetzlich regeln will. „Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Problem der Betroffenen, sondern eine Frage der inneren Sicherheit. Trotzdem müssen immer noch Frauenhäuser aus finanziellen Gründen schließen, werden Frauen abgewiesen, weil es für sie keinen freien Frauenhausplatz gibt“, sagte Lang dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Hier müssen wir noch in dieser Legislaturperiode eine bundeseinheitliche Regelung hinbekommen. Es darf niemals sein, dass Frauen um Schutz betteln müssen“, betonte Lang.
Sie verwies darauf, dass „alle 45 Minuten“ eine Frau durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt werde. „Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin.“ Lang bezog sich auch auf die Istanbul-Konvention. Dies sei „ein völkerrechtlicher Vertrag, der die unterzeichnenden Staaten dazu verpflichtet, gegen strukturelle geschlechtsspezifische Gewalt vorzugehen“. Der gelte seit diesem Jahr für jede Frau in Deutschland. Lang sagte: „Das heißt: Der Schutz hängt jetzt nicht mehr vom Pass ab. Diese Bundesregierung ist die erste, die diesen Anspruch endlich umsetzt.“
„Equal Pay Day“: Lohn von Frauen und Männern soll vergleichbarer werden
Zum „Equal Pay Day“ an diesem Dienstag hat Grünen-Chefin Ricarda Lang eine bessere Vergleichbarkeit der Entlohnung von Männern und Frauen angekündigt. „Bis heute haben Frauen umsonst gearbeitet, wenn man ihre Gehälter mit denen von Männern vergleicht. Das sind rund 66 Tage unbezahlte Arbeit“, sagte Lang. Und zusätzlich stellten sich die Frauen teilweise auch noch dem Hürdenlauf der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
„Das sendet das völlig falsche Signal. Um das zu ändern, arbeiten wir an einer Verbesserung der Entgelttransparenz, damit Frauen ihren Anspruch auf gleiches Geld für gleichwertige Arbeit zukünftig einfacher durchsetzen können.“ Gerechtigkeit gebe es nur mit gleicher Bezahlung, betonte Lang. „Zudem wollen wir die Tarifbindung steigern, die besonders in Berufen, die oft von Frauen ausgeübt werden, sehr gering ist. Das gilt insbesondere im Osten.“