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Russen würden zornig auf Verhandlungen reagieren

Ukrainischer Delegationsführer: Russischer Unterhändler braucht bald Personenschutz

Russlands Präsidentschaftsberater Wladimir Medinsky (links) und der ukrainische Delegationsführer David Arakhamia bei einem Treffen am Rande der Kriegsverhandlungen in Istanbul.

Russlands Präsidentschaftsberater Wladimir Medinsky (links) und der ukrainische Delegationsführer David Arakhamia bei einem Treffen am Rande der Kriegsverhandlungen in Istanbul.

Dem ukrainischen Delegationsführer bei den Kriegsverhandlungen, David Arakhamia, zufolge, werde der russische Chefunterhändler, Wladimir Medinsky, künftig Personenschutz benötigen. Grund dafür seien die angeblich zornigen Reaktionen der Russen auf die Verhandlungsergebnisse mit der Ukraine. In einem Interview mit der ukrainischen Zeitung „Pravda“ zeigte sich der ukrainische Chefunterhändler am Donnerstag besorgt um seinen Verhandlungspartner.

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„Gestern habe ich Medienberichte gesehen, die zeigten, wie die Menschen in der Russischen Föderation auf die Ergebnisse der Verhandlungen reagiert haben“, so Arakhamia. Auch in Russland halte man die Unterhändler aus Moskau mittlerweile für „Verräter“, schätzt der ukrainische Delegationsführer.“ Der russische Diplomat Medinsky sei dort, „er muss bewacht werden“. Sehr wütende russische Bürger würden aktuell sagen, die Kremldelegationsführer „verlieren den Boden unter den Füßen“, so Arakhamia gegenüber der ukrainischen Zeitung „Pravda“ .

Ukraine-Krieg: Es kommt Bewegung in die Friedensgespräche
HANDOUT - 29.03.2022, Türkei, Istanbul: Auf diesem vom Pressedienst des ukrainischen Außenministeriums veröffentlichten Foto hält Recep Tayyip Erdogan (M), Präsident der Türkei, eine Rede zur Begrüßung der russischen (l) und ukrainischen (r) Delegationen vor ihren Gesprächen in Istanbul. Nach neuen Friedensgesprächen mit der Ukraine hat Russland zugesagt, seine Kampfhandlungen an der nördlichen Front bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren. Foto: Uncredited/Ukrainian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Nach direkten Beratungen in Istanbul sprach der russische Unterhändler Wladimir Medinski am Dienstag von konstruktiven Gesprächen.

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Anders als viele wütende Ukrainer würden russische Bürger aktuell von „Garantien“ lesen und verstehen: „Wir haben den Krieg begonnen, um angeblich gegen die Nato zu kämpfen. Jetzt haben wir aber tatsächlich eine ‚Kopie‘ dieser Nato mitgebracht und uns auch auf strenge Garantien für die Ukraine geeinigt.“

Ukraine zeigt sich zuversichtlich über Verhandlungsergebnisse

Gegenüber der „Pravda“ räumte der ukrainische Unterhändler Arakhamia ein, dass die Zwischenergebnisse der Verhandlungen für die ukrainische Gesellschaft wie ein Verlust erscheinen mögen – so könnten viele den Kompromissen nur sehr schwer zustimmen angesichts der Gräueltaten der russischen Besatzungstruppen in der Ukraine. Trotz allem zeigte er sich aber überzeugt, dass die meisten Ukrainer mit dem Endergebnis zufrieden sein werden.

Zuletzt fand am Montag und Dienstag in Istanbul die vierte Verhandlungsrunde zwischen der ukrainischen und der russischen Delegation statt. Darin hatten sich die Parteien auf ein vorläufiges Abkommen über die Bereitstellung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine geeinigt. Bei den Gesprächen soll die Ukraine auch angeboten haben, über die Zukunft der Krim Verhandlungen über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren zu akzeptieren.

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Russland versuche nun, das als seine diplomatische Errungenschaft darzustellen, heißt es in der „Pravda“. Ein Mitglied der ukrainischen Delegation versicherte gegenüber der „Pravda“, dass die Vertragsdokumente die Begriffe „Entnazifizierung“ und „Entmilitarisierung“ überhaupt nicht enthalten würden.

RND/hyd

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