Umkämpfte ukrainische Stadt

Sind die Russen bereits im Zentrum von Bachmut?

Rauch steigt von einem brennenden Haus in Bachmut auf.

Rauch steigt von einem brennenden Haus in Bachmut auf.

Laut ukrainischem Militär sowie dem Institute for the Study of War (ISW) rücken russische Truppen innerhalb der Stadt Bachmut vor. Die Aufgabe der Stadt steht demnach unmittelbar bevor. „In Richtung Bachmut rückt der Feind weiter vor“, meldete der ukrainische Militärgeneralstab am Donnerstag laut CNN und deutete auch an, dass es bereits russische Truppen in der Stadt und nicht nur in den Außenbezirken gibt. Vom ISW hieß es, dass russische Streitkräfte „innerhalb von Bachmut vorrückten und Bodenangriffe in der ganzen Stadt fortsetzten“.

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Trotz der russischen Fortschritte sagt das ukrainische Militär, es plane nicht, sich aus Bachmut zurückzuziehen, und behaupte sich immer noch in der Stadt. Die Militärführung in Kiew meldete am Abend, die Verteidiger Bachmuts hätten am Donnerstag mehrere russische Angriffe abgeschlagen. Russische Artillerie habe eine Reihe von kleineren Ortschaften rund um Bachmut beschossen, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mit.

Nach Aussagen des Chefs und Gründers der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sollen seine Kämpfer bereits fast bis ins Zentrum der Stadt vorgedrungen sein. Auf dem Kurznachrichtendienst Telegram wurde ein Video von Wagner-Söldnern gezeigt, die eine schwarze Fahne schwenkten – angeblich im Zentrum von Bachmut. Die Aufnahmen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

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Erfolg für Putins Kriegspropaganda

Seit Monaten wird um die Stadt gekämpft. Ein Erfolg wäre die Eroberung Bachmuts in jedem Fall für die Kriegspropaganda des Kreml – nach zahlreichen Rückschlägen. Gegenüber N-TV verwies der Militärexperte Carlo Masala aber auch auf die strategische Bedeutung der Stadt: „Wenn Bachmut fällt, dann können die russischen Truppen circa 80 Kilometer dahinter einfach frei vorrücken, weil da freies Gelände ist, und hätten dann sehr viel vom Donbass schon besetzt.“

Naturgemäß sieht das der ukrainische Militäranalyst Oleh Schdanow anders. Ein Rückzug aus Bachmut habe keinerlei Auswirkungen auf den Kriegsverlauf, äußerte er gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Seine Einschätzung begründete er vor allem mit dem Gelände westlich der Stadt.

In Bachmut haben die Russen so viele Kräfte verloren – Soldaten und Ausrüstung –, dass diese Stadt bereits ihre Funktion erfüllt hat.

Oleh Schdanow,

Militäranalyst

Die ukrainischen Verteidiger hätten sich in der 15 Kilometer entfernten Stadt Tschassiw Jar bereits eine Stellung auf einer erhöhten Position aufgebaut, zu der sich die Soldaten aus Bachmut zurückziehen könnten. „In Bachmut haben die Russen so viele Kräfte verloren – Soldaten und Ausrüstung –, dass diese Stadt bereits ihre Funktion erfüllt hat“, sagte Schdanow.

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Am Mittwoch hatte Alexander Rodnjanski, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, im US-Sender CNN angedeutet, dass ein Rückzug aus Bachmut kein Tabu sei. „Unser Militär prüft offensichtlich alle Optionen“, so der Wirtschaftsberater.

Seit dem Spätsommer 2022 ist die Stadt, in der einst 80.000 Einwohner lebten, umkämpft.

RND/dpa/AP

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