Gräueltaten im Kiewer Vorort

Bericht: Russische Fallschirmjäger an Massaker in Butscha beteiligt

Wowa (10) wird von seinem Vater Ivan Drahun umarmt, während zwei Männer den Sarg mit dem Leichnam seiner Mutter Maryna tragen. Die Mutter des Jungen starb, als sie während der Besetzung durch das russische Militär in Butscha mehr als einen Monat lang in einem kalten Keller Schutz suchten.

Wowa (10) wird von seinem Vater Ivan Drahun umarmt, während zwei Männer den Sarg mit dem Leichnam seiner Mutter Maryna tragen. Die Mutter des Jungen starb, als sie während der Besetzung durch das russische Militär in Butscha mehr als einen Monat lang in einem kalten Keller Schutz suchten.

New York. Nach einer monatelangen Recherche zum Massaker in der westukrainischen Stadt Butscha erhebt die „New York Times“ schwere Vorwürfe gegen eine Einheit der russischen Armee. Die US-Zeitung veröffentlichte am Donnerstag ein 28-minütiges Video mit Hintergründen und den Ergebnissen ihrer Nachforschungen, wonach Fallschirmjäger der 234. Luftlandedivision Schuld am Tod Dutzender Zivilisten in der Jablunska-Straße in Butscha sein sollen.

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In der Kiewer Vorstadt Butscha waren im April nach dem Abzug des russischen Militärs laut ukrainischen Angaben mehr als 460 Leichen gefunden worden. Die Gräueltaten an der Zivilbevölkerung hatten weltweit Entsetzen ausgelöst. Russland streitet eine Verantwortung für die Taten ab und hat erklärt, Aufnahmen von Toten seien fingiert gewesen.

„Soldaten haben unbewaffnete Männer im wehrfähigen Alter befragt und exekutiert und sie haben Menschen getötet, die ihnen unabsichtlich in den Weg kamen - seien es Kinder, die mit ihren Familien flüchteten, Anwohner auf der Suche nach Lebensmitteln, oder Menschen, die einfach nur versuchten, auf ihren Fahrrädern nach Hause zu fahren“, schreibt die „New York Times“, die zu ihren Recherchen auch einen Zeitungsbeitrag veröffentlichte.

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Die Zeitung hat nach eigenen Angaben acht Monate lang unter anderem Gespräche mit Anwohnern geführt, Aufnahmen von Sicherheitskameras ausgewertet und Regierungsunterlagen analysiert, die die Verantwortung der russischen 234. Luftlandedivision für Dutzende Tötungen in der Jablunska-Straße belegten. Anhand von Telefondaten hätte sich auch gezeigt, dass von Telefonen von Getöteten aus Anrufe nach Russland getätigt wurden, in manchen Fällen nur wenige Stunden nach dem Tod der Opfer. Durch einen Abgleich mit Daten aus sozialen Netzwerken und Gesprächen mit Angehörigen habe man belegen können, dass die Anrufer Soldaten der russischen Fallschirmdivision gewesen seien.

RND/dpa

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