Bericht: Putinfreund wirbt in Gefängnissen Kämpfer für Wagner-Gruppe an
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Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums über AP veröffentlichten Videostandbild ist ein russischer Fallschirmjäger bei einem Einsatz an einem nicht genannten Ort in der Ukraine zu sehen. (Symbolbild)
© Quelle: Uncredited/Russian Defense Minis
Moskau. Mehr als ein halbes Jahr nach dem Einmarsch in die Ukraine sorgt in Russland ein Video für Aufsehen, das angeblich den kremlnahen Oligarchen Jewgeni Prigoschin beim Rekrutieren von Gefängnisinsassen als Kämpfer zeigen soll.
In dem Video, das Anhänger des Kremlkritikers Alexej Nawalny und einige Medien verbreiteten, ist ein Mann zu sehen, der vor Gefangenen auftritt und ihnen die Freilassung verspricht, wenn sie sich für ein halbes Jahr als Söldner in der Ukraine verpflichten. Er warnt jedoch, dass der Krieg schwerer sei als in Tschetschenien.
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Zugleich gibt er bekannt, dass schon Häftlinge auf russischer Seite im Einsatz sind. „Die ersten Gefangenen, die mit mir gekämpft haben, waren am 1. Juni beim Sturm des Wärmekraftwerks Wuhlehirsk dabei. 40 Leute aus Piter (St. Petersburg), Schwerverbrecher, rückfällig“, sagt er.
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Prigoschin-Unternehmen will nicht bestätigen
Eindeutig zur Echtheit des Videos äußern wollte sich Prigoschins Unternehmen Konkord am Donnerstag nicht, teilte laut staatlicher Nachrichtenagentur Ria Nowosti aber mit: „Wir können bestätigen, dass der Mann in dem Video Jewgeni Viktorowitsch verdammt ähnlich sieht.“ Der Mann unterstütze die russische „Spezialoperation“ und sei ein hervorragender Redner, hieß es weiter. In der Vergangenheit hatten Medien immer wieder darüber berichtet, dass Prigoschin die berüchtigte Söldnereinheit „Wagner“ finanzieren soll.
Seit Wochen gibt es Berichte darüber, dass Russland wegen zunehmenden Personalmangels an der Front auch in den Gefängnissen Kämpfer rekrutiert. Eine Generalmobilmachung in Russland hat der Kreml bislang ausgeschlossen - wohl auch aus Imagegründen.
Der inzwischen mehr als ein halbes Jahr laufende Krieg wird in Moskau immer noch „militärische Spezial-Operation“ genannt. Informationen zu Verlusten gibt es seit Monaten nicht, den jüngsten Rückzug im ostukrainischen Gebiet Charkiw hat der russische Generalstab als „Umgruppierung“ bezeichnet.
RND/dpa