Putin ordnet Waffenruhe während des orthodoxen Weihnachtsfestes an
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat für seine Truppen eine Waffenruhe über Weihnachten angeordnet.
© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA
Angesichts des bevorstehenden orthodoxen Weihnachtsfests hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine anderthalbtägige Feuerpause in der Ukraine angeordnet. Putin wies das russische Verteidigungsministerium an, von Freitagmittag, 12 Uhr (Ortszeit/10 Uhr MEZ), bis Samstagabend, 24 Uhr (Ortszeit/22 Uhr MEZ), die Kampfhandlungen im Nachbarland einzustellen, wie aus einer Kremlmitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Diese Entscheidung sei auf Grundlage eines entsprechenden Appells von Patriarch Kirill gefallen, hieß es weiter.
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Das einflussreiche Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche hatte zuvor zu einer Waffenruhe in der Ukraine während der orthodoxen Weihnachtsfeier aufgerufen, damit Gläubige die Messen besuchen könnten. Die Ostkirchen feiern Weihnachten nach dem julianischen Kalender am 7. Januar.
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Mychajlo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, winkte umgehend ab – und sprach von „Heuchelei“. „1. Die Ukraine greift kein fremdes Territorium an und tötet keine Zivilisten. So wie die RF (Russische Förderation – d. Red.) es tut. Die Ukraine vernichtet auf ihrem Territorium nur Angehörige der Besatzungsarmee ... 2. Die RF muss die besetzten Gebiete verlassen – erst dann wird es einen ‚vorübergehenden Waffenstillstand‘ geben“, twitterte er. Und an Putin direkt gerichtet: „Behalte deine Heuchelei für dich.“
Bundesregierung „nimmt es zur Kenntnis“
Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte in einem Telefonat mit Putin am Donnerstag eine „einseitige Waffenruhe“, wenngleich aus der Mitteilung des türkischen Präsidialamtes nicht eindeutig hervorging, dass er sich dabei explizit an die russische Seite richtete.
Auch die Bundesregierung hat zurückhaltend auf Putins angekündigte Feuerpause reagiert. „Wir haben die Ankündigung zur Kenntnis genommen“, äußerte ein Regierungssprecher am Donnerstag in Berlin.
„Jedes Einstellen der Kampfhandlungen trägt dazu bei, Menschenleben zu retten.“ Es bleibe aber dabei, dass Russland seine Truppen vollständig aus der Ukraine abziehen müsse und so diesen Krieg jederzeit beenden kann. „Dazu fordern wir Russland weiter auf.“
RND/dpa/AP