„Es müssen noch viele Tabus gebrochen werden“

„Einziger Wunsch an das Christkind“: Melnyk fordert Kriegsschiffe und Kampfjets für die Ukraine

Andrij Melnyk, Vizeaußenminister der Ukraine und ehemaliger Botschafter in Deutschland.

Andrij Melnyk, Vizeaußenminister der Ukraine und ehemaliger Botschafter in Deutschland.

Berlin. Nach der Zusage von Patriot-Flugabwehrsystemen der USA fordert der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk neben Panzern nun auch westliche Kampfjets und Kriegsschiffe für den Kampf gegen die russischen Angreifer. Man sei den USA für die „neuen mutigen Schritte“ sehr dankbar, sagte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. „Aber klar ist: Es müssen noch sehr viele Tabus gebrochen werden. Wir brauchen dringend westliche Panzer, Kampfjets, Kriegsschiffe, Mehrfachraketenwerfer, Munition. Das ist mein einziger Wunsch an das Christkind.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Andernfalls werde sich dieser Krieg in die Länge ziehen und noch mehr Leid, Sterben und Verwüstung für die Ukraine bringen, sagte Melnyk. Ob der Krieg 2023 beendet werden könne, hänge von der militärischen und finanziellen Unterstützung der Verbündeten ab. „Wir sind auf westliche Waffenlieferungen angewiesen, sie sind kriegsentscheidend.“

Die USA hatten dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dessen Besuch in Washington kurz vor Weihnachten die Lieferung von Patriot-Systemen zugesagt. Westliche Kampfpanzer, Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe hat die Ukraine dagegen bisher nicht erhalten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Melnyk verwies darauf, dass der russische Präsident Wladimir Putin seine Armee und Landsleute auf einen sehr langen Krieg einschwöre und alle verfügbaren Ressourcen dafür mobilisiere. „Die Ukrainer sind bereit, für die Befreiung ihrer Heimat einschließlich der Krim solange zu kämpfen, solange wir atmen. Das steht fest, egal was unsere Partner tun werden“, betonte der frühere ukrainische Botschafter in Berlin.

Bundespräsident Steinmeier: Unterstützung der Ukraine ist „Gebot der Menschlichkeit“

Ein Friede in der Ukraine sei noch nicht greifbar, sagte der Bundespräsident in seiner Weihnachtsansprache.

Verhandlungen mit Russland lehnte er eindeutig ab. „All das Kreml-Gerede über angebliche Bereitschaft Putins zu verhandeln, ist purer Bluff, der hauptsächlich darauf zielt, im Westen Sympathien zu sammeln, die Gesellschaften - auch in Deutschland - zu verunsichern und die Entschlossenheit unserer Verbündeten zu zerbröckeln. Das darf man nicht zulassen“, sagte Melnyk. Im Moment gebe es gar keine Alternative, als die Ukraine militärisch massivst zu unterstützen, um eine echte Chance für Verhandlungen zu schaffen.

Dass die Ukraine auf Teile ihres Staatsgebiets verzichtet, schloss Melnyk kategorisches aus. Weder die völkerrechtswidrige Annexion der Krim, noch die russische Vereinnahmung der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson oder Saporischschja im Osten und Süden des Landes werde jemals anerkannt werden. „Das ist für Kiew nicht hinnehmbar. Das wird nie geschehen“, sagte Melnyk.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken