US-Geheimdienste skeptisch: Ist Russland zu Großoffensiven im Frühjahr überhaupt fähig?

Russische Soldaten im Norden der Krim.

Russische Soldaten im Norden der Krim.

Simi Valley. Die US-Geheimdienste rechnen im Verlauf des Winters mit einer weiteren Verlangsamung des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt. Bereits jetzt sei ein reduziertes Tempo der Kämpfe zu beobachten und beide Konfliktparteien versuchten, sich für weitere Kämpfe im Frühjahr neu aufzustellen, sagte US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines am Samstag auf einem Militär-Forum in Simi Valley (Kalifornien).

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Jedoch herrsche in Geheimdienstkreisen ein „gewisses Maß an Skepsis“ darüber, ob die russischen Streitkräfte für neue Kämpfe im März überhaupt gerüstet seien. Diesbezüglich sei der Blick auf die Ukrainer optimistischer, so Haines.

Derzeit verbrauche Russland mehr Munition, als es nachproduzieren könne. Das „wirklich außergewöhnliche“ Tempo, mit dem die russischen Streitkräfte ihre Munition aufbrauchten, veranlasse Moskau dazu, Länder wie etwa Nordkorea um Hilfe zu bitten, sagte Haines in einem Gespräch mit der NBC-Journalistin Andrea Mitchell auf dem Reagan National Defense Forum. Neben der Nachschub-Beschaffung sah Haines auch Herausforderungen auf logistischer oder moralischer Ebene für Russland in der seit mehr als neun Monate dauernden Offensive.

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 Berlin, Pressekonferenz von Olaf Scholz und Jens Stoltenberg Bundeskanzler Olaf Scholz SPD und Jens Stoltenberg NATO-Generalsekretär geben nach ihrem Gespräch eine gemeinsame Pressekonferenz am 01.12.2022 im Bundeskanzleramt in Berlin. Berlin Bundeskanzleramt Berlin Deutschland *** Berlin, Press Conference of Olaf Scholz and Jens Stoltenberg Federal Chancellor Olaf Scholz SPD and Jens Stoltenberg NATO Secretary General give a joint press conference after their talks 01 12 2022 at the Federal Chancellery in Berlin Berlin Federal Chancellery Berlin Germany

Bei einem Treffen mit dem Kanzler in Berlin begrüßte der Nato-Generalsekretär das deutsche Angebot, Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot in Polen zu stationieren.

Unklar sei, inwiefern Russlands Präsident Wladimir Putin die Schwierigkeiten bewusst seien. „Ich denke, er wird zunehmend über die Herausforderungen informiert, denen das Militär in Russland gegenübersteht. Aber wir sind uns immer noch nicht sicher, dass er voll und ganz im Bilde darüber ist, wie groß sie sind“, so Haines. Putin habe sein politisches Ziel, die Ukraine zu kontrollieren, nicht geändert, sei aber vom ausbleibenden Erfolg der Offensive überrascht worden. Die US-Geheimdienstexperten hielten es für möglich, dass Putin seine militärischen Ambitionen zumindest temporär zurückfahren könne, „mit der Idee, dass er später wieder darauf zurückkommt“.

RND/dpa

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