„Qualitativer Schritt“

Deutschland erwägt offenbar Lieferung des Schützenpanzers Marder an die Ukraine

Wiederaufbereitete Marder-Schützenpanzer stehen bei einer Führung durch das Rheinmetall-Werk anlässlich der Sommerreise des niedersächsischen Wirtschaftsministers vor einer Halle.

Wiederaufbereitete Marder-Schützenpanzer stehen bei einer Führung durch das Rheinmetall-Werk anlässlich der Sommerreise des niedersächsischen Wirtschaftsministers vor einer Halle.

Die Bundesrepublik Deutschland wird ihre militärische Unterstützung für die Ukraine auf eine neue Stufe heben und Schützenpanzer vom Typ Marder an die Ukraine liefern. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Sie hatte am Donnerstag aus Regierungskreisen erfahren, dass es einen „qualitativen Schritt“ geben solle. Die Marder sollen aus Beständen der Industrie stammen. Die Entscheidung soll in enger Abstimmung mit Frankreich und den USA gefallen sein. Unklar ist bislang, wie viele Panzer geliefert werden sollen und wann.

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„Scholz tut nur so viel, wie er gerade muss, um international nicht blamiert zu sein“, sagt Thomas Jäger, Professor für internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Scholz fahre im Geleitzug der internationalen Koalition, die die Ukraine unterstützt, sitze aber im hinteren Wagen bei der SPD. Nun habe die Bundesregierung offenbar endlich verstanden, dass Russland es auf eine militärische Lösung anlege. „Putin ist bereit, so viele Russen als Kanonenfutter zu verwenden, wie für einen Sieg nötig sind.“

Am gestrigen Mittwoch war bekannt geworden, dass Frankreich der Ukraine „leichte Kampf­panzer“ liefern will. Dabei soll es sich um Modelle des Spähpanzers AMX-10 RC handeln. Um wie viele Fahrzeuge es geht und bis wann Frankreich sie der Ukraine übergeben will, war zunächst noch unklar.

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Ukraine bittet um militärische Unterstützung

Die Ukraine bittet ihre Verbündeten seit Langem um Kampf- und Schützen­panzer westlicher Bauart. Nach ukrainischen Angaben wurde bereits mit der Bundesregierung über die Lieferung der deutschen Modelle Leopard 2 und Marder verhandelt.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) wollte solche Panzer bislang erst dann liefern, wenn sie auch von anderen Bündnis­partnern bereit­gestellt werden. Angesichts der Zusage Frankreichs geriet Deutschland nun immer mehr unter Zugzwang.

„Der Westen geht gerade dazu über, nach den alten sowjetischen Panzern auch modernere westliche Panzer zu liefern“, sagt Experte Jäger dem RND. „In einigen Monaten wird die Ukraine nur noch mit Nato-Waffen kämpfen, weil alles andere aufgebraucht ist.“

RND/kb/scs

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