Von Lebensmitteln bis Kleidung: Deutschland schickt Zehntausende Hilfspakete an die Ukraine
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Freiwillige verteilen Hilfspakete in der Ukraine.
© Quelle: IMAGO/Le Pictorium
Die Deutsche Post hat mehr als zehntausend Pakete mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Hilfsgütern in die Ukraine geschickt. Es wurde „eine fünfstellige Anzahl von Hilfspaketen an die ukrainische Post übergeben“, sagte ein Konzernsprecher dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). In den Wintermonaten sei die Zahl der Pakete zuletzt gestiegen.
Wenige Wochen nach Beginn des Krieges hatte die Deutsche Post damit begonnen, Hilfspakete aus Deutschland in die Ukraine zu senden. Kundinnen und Kunden können sich seitdem auf der Webseite des Tochterunternehmens DHL ein kostenloses Versandlabel ausdrucken und auf ein Paket mit Hilfsgütern bis zu 20 Kilogramm kleben. Dann transportiert der Konzern die Pakete bis nach Polen, Ungarn und die Slowakei, wo sich Übergabepunkte der ukrainischen Post Ukrposhta befinden.
Die Liste der benötigten Güter ist lang
„Das Wichtigste sind derzeit Medikamente und Sanitätsartikel, Lebensmittel, warme Kleidung, Elektrogeräte, Haushaltswaren und Hygieneartikel“, heißt es von Ukrposhta. Auf einer im Internet veröffentlichten Liste teilt die ukrainische Post regelmäßig mit, welche Produkte in der Ukraine gerade am meisten benötigt werden. Darunter befinden sich unter anderem Konserven, Nudeln, Mehl, Kekse und Kaffee sowie Batterien, Wasserkocher, Zahnpasta und Seife. Auch Antibiotika, Schmerzmittel und Verbandsmaterial stehen auf der Liste.
„Freiwillige sortieren die Pakete, wenn sie in Polen ankommen“, sagte ein Sprecher der Ukrposhta dem RND. „Zu den größten Empfängern der humanitären Hilfe gehören die Streitkräfte der Ukraine und kleinere Hilfsorganisationen, die dann Produkte in die befreiten Gebiete liefern.“ Wenn es Anfragen von den ukrainischen Streitkräften oder Hilfsorganisationen für bestimmte Produkte gibt, werden Paletten gepackt und von Polen aus als humanitäre Hilfe in die Ukraine geschickt. „Jede Woche schickt das Logistikzentrum 15 Lastwagen und 25 Minibusse direkt an die Hilfsorganisationen in die Ukraine.“ Mehr als 8000 Tonnen Hilfsgüter seien bereits in die Ukraine geliefert worden.
Ähnliche Aktionen mit kostenlosen Paketlieferungen gibt es auch von Hilfsorganisationen wie dem Global Aid Network (GAiN) oder der Deutschen Kleiderstiftung. Von ihrem Logistikzentrum in Gießen transportiert GAiN regelmäßig Lebensmittel-, Kleider- und Hygienepakete in die Ukraine. Etwa 120 Lkw mit Spenden von Privatpersonen und Unternehmen haben sie seit Kriegsbeginn in die Ukraine gebracht. Vor allem Lebensmittel, Winterjacken und Decken werden derzeit besonders benötigt, heißt es auf RND-Nachfrage.
40 Tonnen Kleidung für die Ukraine
Die Deutsche Kleiderstiftung erlebt ebenfalls, dass derzeit vor allem Winterkleidung benötigt wird. Sie hat in den vergangenen Monaten Lkw mit rund 40 Tonnen Kleidung in die Ukraine und weitere 30 Tonnen Kleidung in die polnische Grenzregion geschickt. Bereits kurz nach der Besetzung der Ostukraine durch Russland 2014 lieferte die Hilfsorganisation immer wieder Kleidung in die Ukraine, da schon damals viele Menschen aus dem Osten geflüchtet und auf Hilfe angewiesen waren, sagt Markus Böck von der Deutschen Kleiderstiftung dem RND. Im Vergleich zum Frühjahr, wo es eine enorme Spendenbereitschaft gab und Tausende Pakete die Organisation erreicht hatten, habe die Zahl der Pakete inzwischen deutlich nachgelassen. Etwa einhundert Pakete erhalte man nun etwa am Tag, so Böck. Der nächste Lkw soll kurz nach Weihnachten in die Ukraine losfahren.