TV-Sender drehen Trump den Saft ab – eine richtige Entscheidung

Vom Sender genommen: US-Präsident Donald Trump.

Vom Sender genommen: US-Präsident Donald Trump.

Berlin. Die Verantwortlichen der US-Sender ABC, CBS und NBC, die in der Nacht einen schimpfenden und lügenden Präsidenten vom Sender genommen haben, kann man nur beglückwünschen. Eine solche Entscheidung ist nicht einfach. Das Verhältnis von Medien und Regierung muss in einer Demokratie von Distanz und Respekt geprägt sein. Trump hatte noch nie Respekt vor den Medien. Wer ihn kritisiert oder auch nur kritische Fragen stellt, kommt in die Schublade „Fake News“.

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Nun aber hat der US-Präsident auch noch die letzte Achtung vor der Demokratie verloren. In dieser Nacht, die in die amerikanische Geschichte eingehen wird, haben sich die drei TV-Sender der Rolle der sogenannten vierten Gewalt als würdig erwiesen. Während der in die Defensive geratene Trump ohne einen einzigen Beweis die Wahlen als manipuliert darstellt, haben die Medien ihren Werte-Kompass behalten.

In einer Demokratie darf jeder sagen, was er denkt. Er darf aber nicht das System zerstören, das die Meinungsfreiheit gewährt. Trump ist dabei, eben dies zu tun. Dass die Medien ihm dabei ihre Möglichkeiten der Verbreitung verweigern, ist nur zu begrüßen.

Trump wirft mit brennenden Streichhölzern um sich

Der Schaden, den Trump bis jetzt anrichten konnte, ist bereits immens groß. Seine Anhänger hat er längst in Stellung gebracht, befeuert von gefälschten Videos in den sozialen Netzwerken, in denen angebliche Wahlhelfer behaupten, die Stimmen für Trump ungezählt zu entsorgen. Die Lage ist explosiv, und Trump wirft mit brennenden Streichhölzern um sich.

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Immer klarer zeichnet sich ab: Je länger die Entscheidung über den Wahlausgang dauert, desto mehr wächst die Gefahr eines Bürgerkriegs. Trump hält viele Mittel in den Händen, die Lage weiter eskalieren zu lassen. Als Präsident kann er mit der „Executive Order“ die großen Behörden im Land nach seiner Pfeife tanzen lassen.

Er kann als Oberbefehlshaber über das Militär immer und überall Soldaten im Land einsetzen. Mit seinen angekündigten und teils schon erfolgten Klagen gegen die Wahl wird er die endgültige Entscheidung über die künftige Präsidentschaft weiter herauszögern können. Ihm scheint jedes Mittel recht, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen.

Dem US-Präsidenten geht es nicht um Amerika

Diesem Präsidenten, auch das hat der Auftritt in der Nacht abermals gezeigt, geht es nicht um Amerika, geht es nicht um das Wohlergehen der Bürger und schon mal gar nicht um Verantwortung. Es geht ihm nur um Donald Trump.

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Sollte Trump am Ende aus dem Weißen Haus ausziehen müssen, was trotz der aktuell chaotischen Lage wahrscheinlich ist, wird er in jedem Fall verbrannte Erde hinterlassen. Die Gefahr ist enorm, dass sich die Aggression zwischen den tief gespaltenen Lagern der amerikanischen Gesellschaft in Straßenschlachten entlädt.

Dass die TV-Sender zumindest ihren kleinen Beitrag geleistet haben, den Präsidenten die Stimmung nicht weiter anheizen zu lassen, war verantwortungsvoll.

RND

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