Tränengas gegen Demonstranten vor US-Botschaft in Bagdad
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US-Soldaten stehen Wache auf dem Dach der Botschaft der Vereinigten Staaten.
© Quelle: Khalid Mohammed/AP/dpa
Vor der US-Botschaft in Bagdad haben amerikanische Soldaten Tränengas gegen proiranische Demonstranten eingesetzt. Sie wollten damit am Mittwoch Protestler vertreiben, die zuvor ein Feuer auf dem Dach des Eingangsbereichs gelegt hatten.
Rauch stieg auf. US-Soldaten waren auf dem Dach des Hauptgebäudes zu sehen, während Protestierende ein Tor in Beschuss nahmen. Irakische Einsatzkräfte mischten sich nicht in das Geschehen ein.
Bereits am Dienstag hatten sie sich herausgehalten, als sich aufgebrachte Protestierende erstmals an der Botschaft versammelten und das Gelände schließlich stürmten. Sie schlugen Fenster ein und verwüsteten den Empfangsbereich. Dutzende Milizionäre und deren Unterstützer schlugen über Nacht ihre Zelte an der Botschaft auf.
Das US-Militär beschrieb die Angriffe als Vergeltungsschlag für den Tod eines amerikanischen Auftragnehmers bei einem Raketenangriff in der vergangenen Woche, der mutmaßlich von der Miliz verübt wurde.
Für das Erstürmen der Botschaft in Bagdad machte US-Präsident Donald Trump den Iran verantwortlich. Pentagonchef Mark Esper kündigte danach eine Verlegung von Hunderten Soldaten in die Region an. Wohin die etwa 750 Mitglieder der 82. Luftlandedivision von der Basis Fort Bragg im Staat North Carolina in den Nahen Osten entsandt werden sollten, sagte er nicht. Regierungsvertreter sprachen aber von Kuwait.
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In dem von Demonstranten zerstörten Empfangsraum der Botschaft der Vereinigten Staaten steigt Rauch auf.
© Quelle: Khalid Mohammed/AP/dpa
Esper bezeichnete den Schritt als Vorsichtsmaßnahme. Zusätzliche Soldaten einer Einsatzbrigade der 82. Luftlandedivision würden ebenfalls für eine Verlegung in den Nahen Osten in den kommenden Tagen vorbereitet.
Dem Irak fällt es schon lange schwer, die Beziehungen zu seinen beiden Verbündeten USA und Iran auszubalancieren.
Dass sich das Verhältnis zwischen Washington und Bagdad verschlechtert hat, darauf deuten nun aber die jüngsten Entwicklungen hin: Der Irak hat erbost auf die US-Luftangriffe reagiert und offenbar entschieden, die Protestierenden von ihrem Marsch zur Botschaft nicht abzuhalten.
RND/AP/cle