Tod von Elijah McClain nach Würgegriff: Fall wird neu aufgerollt
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Auch in Denver war es nach dem Tod von George Floyd zu Demonstrationen gekommen.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Denver. Der US-Staat Colorado rollt den Fall um den nach Polizeigewalt umgekommenen Schwarzen Elijah McClain wieder auf. Gouverneur Jared Polis beauftragte am Donnerstag per Dekret den Generalstaatsanwalt Phil Weiser mit Ermittlungen zum Tod des 23-Jährigen, den ein Polizist im Sommer 2019 in einem Vorort von Denver in den Würgegriff genommen hatte. Damit bekommt Weiser auch Handhabe für die mögliche Einleitung eines Strafverfahrens gegen die beteiligten Beamten.
McClains Name ist bei den landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt immer wieder skandiert worden. Auslöser war der Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einer brutalen Festnahme Ende Mai in Minneapolis. Ein weißer Beamter hatte ihm minutenlang sein Knie in den Nacken gepresst und dabei dessen flehentliche Bittrufe ignoriert, dass er nicht atmen könne.
Gouverneur: Colorado schuldet McClains Familie Gerechtigkeit
Gouverneur Polis ergänzte, dass Elijah McClain heute noch leben sollte. Und Colorado schulde es dessen Familie, das Streben nach Gerechtigkeit in dessen Namen zu einer staatlichen Angelegenheit zu erheben. Er habe auch mit McClains Mutter gesprochen, sagte Polis.
Am 24. August 2019 war bei der Polizei in Aurora ein Notruf wegen einer verdächtigen Person eingegangen. Sie habe eine Skimaske getragen und mit den Armen gewedelt, während sie eine Straße entlanggegangen sei, hieß es. Laut der Polizei trafen die Beamten McClain an, der nicht stehenbleiben wollte und sich widersetzte, als sie ihn festzunehmen versuchten.
Polizist nahm McClain in Würgegriff
Einer der Polizisten nahm den jungen Mann in einen Würgegriff, der die Blutzufuhr zum Gehirn abschneidet - eine Praxis, die unter dem Eindruck des Falls Floyd mittlerweile in vielen US-Orten verboten worden ist. Sanitäter verabreichten McClain ein Beruhigungsmittel, doch erlitt er auf dem Weg zum Krankenhaus einen Herzinfarkt. Nach Angaben seiner Familie trug McClain eine Hirnverletzung davon, die lebenserhaltenden Systeme wurden schließlich abgeschaltet.
Generalstaatsanwalt Weiser versprach eine gründliche Untersuchung zum Fall McClain, die dem öffentlichen Vertrauen und dem Zutrauen ins Strafrechtssystem würdig" sein werde.
RND/AP